“Gute oder schlechte Lehre gibt es nicht”

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Drei Projekte an der FSU versuchen sie trotzdem zu verbessern

Von Johanne Bischoff

Titel
Foto: Marco Fieber

Es ist Donnerstag 16 Uhr: Seminar, 30 Studenten, ein Dozent und keine Diskussion. Nur betretenes Schweigen, nach 89 Minuten Referat muss auf alles andere verzichtet werden. Die Texte vorzubereiten hat sowieso niemand geschafft, weil sie viel zu lang waren. Es beschleicht einen das Gefühl, dass die Dozenten keine Ahnung von guter Lehre haben, bei den Studenten scheint sich das in absoluter Lustlosigkeit niederzuschlagen. Doch es gibt durchaus schon Bemühungen, die Situation zu verbessern. Dass das nicht so einfach ist, wird deutlich, wenn man die Frage nach „guter Lehre“ stellt. (mehr …)

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Wer ist Schuld an mieser Lehre? Zweimal Polemik (Teil 1)

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Der müde Tod oder die zwei Seelen der Studentenschaft

Von Philipp Böhm

Selig sind die Neunzehnjährigen. Eben gerade ihren Schulabschluss in der Tasche, spinnen sie sich ihre Luftschlösser zusammen. Sie ahnen noch nicht, was sie in ihrem ersten Semester erwartet und schlafen deshalb ungestört, träumen Träume von ihrem zukünftigen Studium, von inspirierenden Seminaren, geistreichen Kommilitonen und all den Sachen, an deren Existenz man mit neunzehn noch glaubt. Es ist schön, neunzehn zu sein. Die Ernüchterung kommt aber viel zu bald. (mehr …)

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Wer ist Schuld an mieser Lehre? Zweimal Polemik (Teil 2)

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Selbstdemontage und Psychoterror

Von Christian Fleige

Wie ein Schluck Wasser in der Kurve hing die Dozentin morgens um halb neun auf ihrem Stuhl. Vor ihr die übliche Latte macchiato im lila Becher amerikanischen Ausmaßes für irgendwas um die drei Euro aus der Kaffeebude ihrer Wahl. Im Grunde war der Kaffee jedoch teurer gewesen, bedenkt man die versteckten Kosten. Sie hatte zusätzlich mit einer anderen Währung gelöhnt, deren Wert ein Dozent gerne einmal unterschätzt: mit studentischer Zeit, kam sie mit dem Becher in der Hand doch regelmäßig zu spät. Wir warteten und sie ließ auf sich warten. Das gute Beispiel – mit dem sie eigentlich vorangehen sollte – tapste schlaftrunken hinterher und verkündete Woche für Woche weit nach viertel, das  heutige Thema sei nicht unbedingt ihr Steckenpferd. Kaffeeschlürfend frönte sie der Selbstdemontage und  Vertreibung unserer Motivation. (mehr …)

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Kurze Flucht aus dem Alltag

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Studenten betreuen jugendliche Sträflinge

Von Marco Fieber

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Foto: TheRouge/Flickr.com

Sebastian* benötigt keinen Handywecker, wenn er – für studentische Verhältnisse mitten in der Nacht – um 6.15 Uhr aufstehen muss. Er wird geweckt. Sogar das Frühstück ist schon fertig, als er sich eine gute halbe Stunde später an den Tisch setzt. Danach werden er und seine Kollegen abgeholt und gemeinsam machen sie sich auf zur Arbeit. Sebastian ist einer der „Ergoleute“, wie er sich selbst nennt. Das ist eine fünf- bis achtköpfige Gruppe, die in einer Werkstatt verschiedene Handarbeiten erledigt, wie basteln, sägen und streichen. Sebastian ist eigentlich ein gewöhnlicher 17-Jähriger, allerdings macht er keine Ausbildung und zur Schule geht er ebenso wenig. Das ist auch gar nicht möglich, denn Sebastian sitzt im Gefängnis – in der Jugendstrafanstalt Weimar, einer Zweiganstalt vom Hauptgefängnis in Ichtershausen. Für die zur Zeit etwa 90 untergebrachten Jugendlichen besteht keine Schulpflicht. Alle Arbeiten, zu denen auch kochen und putzen zählen, sind in der Anstalt heiß begehrt. Es ist die einzige Abwechslung für die 14- bis 23-jährigen Insassen, abgesehen von einer Stunde Freigang am Tag. Wer keine Arbeit hat, muss die restlichen 23 Stunden in seiner Zelle verbringen: zu zweit auf etwa acht Quadratmetern, inklusive Doppelstockbett, Schreibtisch und mit Glück einem Fernseher. (mehr …)

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Lass dein Herz sprechen

“LJOD. Das Eis” im Theaterhaus Jena

Von Jana Felgenhauer

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Sebastian Thiers und Saskia Taeger sind in „Ljod“ mit Eishammern auf der Suche nach Seelenverwandten.                                             Foto: Joachim Dette

In einem Container auf dem Theatervorplatz sitzen die Zuschauer in Socken auf einem Podest, weich gebettet auf Zottelteppichen und dicht aneinander gekuschelt. Gegenüber befindet sich die Bühne, hinter ihr Fenster, die den Blick auf in Dunkelheit gehüllte Schneemassen freigeben. Eine Alpen-Fototapete wird von grellem Licht angestrahlt, aus einer Ecke des Raumes geht eine Berglandschaft in die Bühne über. In ihrem Tal steht eine Miniaturwelt mit kleinen Häuschen, Bäumen und einer Modelleisenbahn. Der Besucher befindet sich inmitten dieser heilen Welt, bis das Licht ausgeht. (mehr …)

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Was, wenn Saturn auf dem Platz der Kosmonauten einschlägt?

Der Eichplatz soll bebaut werden – schon seit 20 Jahren arbeitet man daran, jetzt könnte der Traum wahr werden

Von Johanne Bischoff und Isabel Schlegel

Eichplatz
Foto: Katharina Schmidt

Thomas Rüster hat einen schweren Job. Er träumt davon, etwas zu verändern, doch dafür muss er die widersprüchlichsten Wünsche und Ideen unter einen Hut bekommen. Sein langwierigstes Projekt ist dabei der Eichplatz, ein riesiger Parkplatz voller Schlaglöcher, Pfützen und Betonplatten. Seit 20 Jahren will der geduldige Stadtentwickler diese „große, klaffende Wunde“ im Herzen der Stadt flicken. Zwei riesige Gebäude mit bis zu fünf Stockwerken sollen den Hinterhof des Jentowers bald mit Leben füllen, die parkenden Autos werden vermutlich unter die Erde verbannt. 2013 könnte mit dem Bau begonnen werden. Vorausgesetzt, nicht allzu viele Bürger verirren sich in den nächsten Wochen in Thomas Rüsters urwaldartiges Büro, um ihre Einwände gegen den jetzigen Bebauungsplan zu Protokoll zu bringen.
Ein Bebauungsplan bildet den Rahmen dafür, was und wie gebaut werden darf. Egal, wer den Eichplatz am Ende kauft, er wird sich an die Vorgaben halten müssen. Die Stadt kann mit einem Bebauungsplan also sicherstellen, dass sich ein Gebäude optisch ins Stadtbild integriert und gebaut wird, was benötigt wird. Wie detailliert solch eine Regelung ausfällt, ist unterschiedlich. (mehr …)

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Im Abseits

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Armut nebenan – ein Besuch der Jenaer Tafel

Von Marietta Kahle

Online-Tafel
Foto: Marietta Kahle

Richtung Paradies“ – unfreiwillig unpassender könnte die Antwort eines Passanten auf die Frage, wie ich zur Jenaer Tafel komme, kaum sein. Es ist ein ungemütlicher, grauer Novembertag, die Luft ist eisig, feiner Nieselregen durchnässt die Kleidung schon nach wenigen Gehminuten. Die Seidelstraße 21 liegt direkt neben dem Institut für Sportwissenschaft, einem imposanten, villenartigen Bau mit ausgedehnten Grünflächen. Ein Nebeneinander der Kontraste: dort Mittagessen in der Mensa, direkt benachbart die Jenaer Armentafel. Fast übersieht man das kleine quadratische Gebäude, grau verputzt und eingeklemmt zwischen Institut und der stark befahrenen Stadtrodaer Straße.

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Der „Druckpunkt“ wird abgewickelt

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Der Copyshop des FH-Stura erwies sich als finanzielles Fiasko und wird nun geschlossen

Von Kay Abendroth

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Foto: Katharina Schmidt

Während sich der FSU-Stura ausführlich mit sich selbst beschäftigt und wochenlang versucht einen neuen Vorstand zu wählen, zeichnet sich der Stura der Fachhochschule vor allem durch seinen Pragmatismus aus. Fraktionen scheint es nicht zu geben, es geht in erster Linie um „die Sache“. Locker läuft es ab – viel zu locker, wie sich nun heraustellt: Der FH-Copyshop „Druckpunkt“ ist mit knapp 23.000 Euro verschuldet und wird am 31. Dezember dicht gemacht. (mehr …)

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