„Waltz with Bashir“ fasziniert durch seinen Blick für Details
Von Kristin Haug
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Ari Folman als junger Soldat in Beirut. Foto:pandora-film |
Und er tanzt und tanzt und tanzt. Und er schießt. Auf der Beiruter Front-Straße findet sich der israelische Soldat Shmuel Frenkel zwischen zwei Welten wieder. Israelis kämpfen gegen Palästinenser, Frenkel rennt los und schießt wild um sich. Tänzelnd, traumvergessen, betäubt. Was aussieht wie eine perfekt inszenierte Choreographie des Soldaten ist sein Kampf ums Überleben.
Die visuelle Schlagkraft der Szene aus Ari Folmans Film „Waltz with Bashir“ ist immens, zugleich ist sie so einprägsam, dass sie den Zuschauer direkt in das Geschehen hineinzieht, plötzlich wird er selbst Teil der Handlung. Die Musik scheint Frenkels Schutzschild zu sein – gegen die Kugeln der Feinde und die Realität des Geschehens. Folman bedient sich vieler dieser Kunstgriffe. Die Figuren flüchten in eigene Welten, sehen das Kriegsgeschehen gefiltert – Traum und Wirklichkeit spielen nebeneinander.