Die „Mein Jena”-App ist ein Paradebeispiel für digitale Frustration. Obwohl sie verspricht, das Leben in Jena einfacher zu gestalten und versucht, viele Funktionen anderer Apps zu vereinen, scheitert sie an ihrer Benutzerfreundlichkeit. Man findet sich in einem Labyrinth aus Menüs nicht zurecht. Die App läuft langsam und hängt.
Die angezeigten Jenaer Nachrichten sind oftmals irrelevant. Niemand muss von einer in Jena geklauten Pizza eines Lieferdienstes wissen. Und wenn einen dann doch ein Thema eines Beitrags tiefer interessiert und man mehr lesen will, muss man auf „Weitere Informationen finden Sie hier“ tippen und wird aus der App auf die Webseite des Gelesenen manövriert. Das Schlimmste ist, dass sich die App nun alle Studierenden herunterladen müssen, weil man nur so das Deutschlandticket aktivieren kann. Die Thoska ist als Ticket abgesetzt und verliert an Relevanz. Nun muss man zwangsweise im ÖPNV sein Handy dabei haben und mit der Thoska kann man nur noch in der Mensa essen gehen oder sie in der Thulb nutzen. Der Zwang, für alles eine App haben zu müssen, ist auf Studierende übertragen worden. Nun braucht man für ein einziges Ticket im Falle einer Kontrolle eine sonst irrelevante App, die Speicherplatz klaut und man ständig auf dem Display ertragen muss.
Karolin Wittschirk