Ein Gangsterleben

Theater führt „Räuberzelle“ über den Dächern der Stadt auf

Von Franziska Puhlmann

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Foto: Joachim Dette (Theaterhaus)

Jentower, 27. Etage, beinahe völlige Dunkelheit. Stühle sind zu kleinen Sitzgruppen  zusammengestellt. Eine Bühne gibt es nicht. Dafür einen sagenhaften Panoramablick über das abendlich erleuchtete Jena.  Plötzlich ertönt eine Stimme. Aber woher?So ungewöhnlich wie dieser Spielort ist auch der Stoff. Gespielt wird „Räuberzelle“. Ein „dokufiktionales“ Drama von Autor und Regisseur Christian Winkler.

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Jena, ick liebe dir

Teil 12: Der Fußballkäfig in Lobeda

Von Marc Zimmer

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Foto: Katharina Schmidt

Es gibt nur wenige Orte in Jena, die den angenehmen urbanen Charme einer Großstadt ausstrahlen.  Dieses Spiel zwischen modernem Chic und seinem Missbrauch. Einer von ihnen ist der Fussballkäfig in Lobeda-Ost.

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Die Kunst des Ausverkaufs

„Exit Through the Gift Shop“ – Banksy bringt Street Art ins Kino

Von Marietta Kahle




Ab dem 18. November wird der Film im Lichthaus in Weimar gezeigt.

Foto: banksy.com

Wer ist Banksy? Wenn man hofft, der Kinofilm „Exit through the gift shop“ des geheimnisumwitterten Street Artists Banksy gibt eine Antwort auf diese Frage, wird man enttäuscht. Stattdessen fragt man sich vielmehr: Wer ist Mr. Brainwash? – und sieht eine selbstironische Parabel über Realität und Fiktion, Kunst und Kommerz.

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Wenn der Schein trügt

Stadtmuseum zeigt Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg

Von Laura Wesseler und Anna-Sophie Heinze



Foto: Reiner Moneth, Norden

Eine junge Frau watet durch knietiefes Wasser, sie rafft ihr Kleid und bahnt sich ihren Weg auf dem nassen Untergrund. Eine idyllisch wirkende Szenerie, wäre da nicht der Bildtitel: „Die Minenprobe“. Das 1942 entstandene Schwarz-Weiß-Foto ist Teil der Ausstellung „Fremde im Visier – Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg“, die noch bis zum 30. Januar 2011 im Stadtmuseum Jena besucht werden kann.

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Ein Heldentod

Theaterhaus Jena eröffnet Spielzeit mit Gotham City I

Von Christian Fleige


Gotham City 2

Er hat dringende Geschäfte zu erledigen…

Foto: Joachim Dette/Theaterhaus Jena

In der Stadt Batmans, in Gotham City, gibt es eine Psychiatrie, die je nach Erzählung mal auf einer kleinen Insel vor der Küste, mal unmittelbar im Zentrum liegt: „Arkham Asylum“. Eine Einrichtung für die geistig Versehrten der fiktiven Metropole: Die perversesten und brutalsten Gegenspieler Batmans wie Joker oder Two-Face sitzen hier ein. In der erfolgreichsten Batman-Geschichte aller Zeiten, „Batman: Arkham Asylum“, herrscht der psychopathische Spaßvogel Joker nach einem Aufruhr über die Nervenheilanstalt und ködert die Fledermaus mit totgeweihten Geiseln. In der Irrenanstalt begegnen sich die Erzfeinde auf Augenhöhe. Der unantastbare Rächer erscheint unwirklich klein und schwach, Verdrängtes kämpft sich ins Bewusstsein: Bruce Waynes Eltern sterben von Neuem. Der Held verkommt zum Versehrten.

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Nordlichter in Jena

Tina Dico überzeugte durch ein intensives aber kurzes Konzert

Von Franziska Gleiniger

Foto: Flämig/Kulturarena

An einem lauen Sommerabend Ende Juli erlebte Jena Nordlichter. Angekündigt war Tina Dico. Aber bevor sie die Bühne betrat, spielte ihr isländischer Bandkollege Helgi Jonsson ein paar seiner Lieder und stimmte das Publikum auf die dänische Sängerin ein.

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Auf Seelenreise mit Sa Dingding

Die Sängerin bezirzte das KulturArena-Publikum

Von Janina Rottmann
und Isabella Weigand

Sa Dingding

Sie ist schon eine Erscheinung, diese kleine Lady in ihrem wehenden Paradiesvogel-Kostüm: Die mongolische Popsängerin Sa Dingding, die in China bereits große Hallen füllt, tanzte und schwebte am Samstag über die Bühne des Theatervorplatzes. Etwa 1000 Zuschauer hatten sich bei klarem Wetter dort eingefunden, um ihre „Sirenenstimme“ und das zuvor angekündigte „Gesamtkunstwerk“ erleben zu können.

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Das neue Wunderland

CocoRosie auf der Kulturarena

Von Anna Zimmermann
und Louisa Reichstetter (Fotos)

Zwei Mädchen treffen sich an einem Freitagabend zum Spielen. Gekleidet sind sie in alles, was sich in Omas Kleiderschrank auffinden ließ: „Coco“ ist in eine zweite Haut aus blau-gemuscheltem Stoff gehüllt, darüber weht ein blauer, weiter Rüschenmantel. Wie eine barocke Fee schwebt sie auf die Bühne. In gewisser Weise stellt „Rosie“ das Gegenteil dazu dar. Ihre Mütze lässt sie aussehen wie einen Hip Hopper, aus der Hose schauen weiße Shorts. Sie wirkt beinahe maskulin, auch wenn sie eine Schürze mit roten Herzen umgebunden hat oder sich einen aus Perlen bestehenden Schleier vors Gesicht hängt. „CocoRosie“ sind unkonventionell, sie spielen mit Identitäten und stellen ihre Weiblichkeit nicht mit offen getragenem Sexappeal zur Schau. Und dennoch sind sie genau das – anziehend feminin –, während sie wie unbeschwerte Mädchen über die Bühne der Kulturarena springen.

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