(red) Nach längerer Pause findet am 3. Mai erstmals wieder die „Lautschrift“ im Café Wagner statt. Jungen Autoren wird dort eine Bühne geboten, auf der sie ihre selbstverfassten Texte einem größeren Publikum vorstellen können. In Zusammenarbeit mit der „Literarischen Gesellschaft Weiterlesen →
„Thor Steinar“ und Co. aus der Wagnergasse verschwunden
Von Joachim Hendel
 Foto: Matthias Benkenstein
Im aktuellen „Thor-Steinar“-Katalog präsentieren kopflose Models auf über einhundert Seiten die neueste Kollektion. Das Label des deutschen Unternehmens MediaTex bietet eine reiche Auswahl an modernen Shorts und Tops über Accessoires wie Runenkreuze und Basecaps bis hin zu Muskelshirts mit dem Aufdruck „Sturm und Drang“. Nur für die Kleinen gibt es lediglich drei Artikel: die Windjacken Ransgar, Eirik und Ansgar für je 39,90 Euro.
Ostthüringer Anhänger der bei Neonazis beliebten Marke „Thor Steinar“ müssen sich und ihre Kinder vorerst via Internethandel einkleiden: Im März wurden die Türen des Klamottenladens „Madley“ in der Wagnergasse verriegelt. Die angrenzende Kneipe „Das Faß“ baut auf der ehemaligen Verkaufsfläche aus und erweitert damit seinen Schankbereich. Statt Schuhe zum Laufen kann man hier bald Stiefel zum Austrinken kaufen.
Thomas Fairley und Ryan De Michael: mit 15 bzw. 14 Punkten und jeweils 8 Rebounds das Rückgrat der Jenaer Mannschaft. Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Foto: Florian Sokoll
Im Ostderby der Pro A (ehemals 2. Basketball-Bundesliga) gelang dem BV Chemnitz 99 gegen den Tabellensechsten Science City Jena im Rückspiel in der JenArena vor 1.740 Zuschauern die Revanche. Zwei Punkte Differenz gaben nach 40 emotionsgeladenen Spielminuten den Ausschlag zugunsten des Gastteams aus Sachsen.
Dabei war der Ausgang dieses außerordentlich spannenden Spiels bis zuletzt offen. Nach einer schwachen Aufwärmphase, in der Chemnitz schon nach wenigen Minuten führte, fanden auch die “Hightowers” ins Spiel und dominierten dieses bis in die zweite Halbzeit hinein. Der größeren Ausdauer und Selbstdisziplin der Gäste konnten sie aber letztendlich nicht genug entgegensetzen und so unterlagen sie knapp, aber verdient mit 89:91.
Im Buchhandel werden Adressen von Jenaer Einwohnern verkauft
Von Franz Purucker
Widerspruchsformular mit fertigem Briefkopf auf www.stura.uni-jena.de.                      Foto: Flickr.com/Scoyoblog
Als der Student Mike Niederstraßer in der „Thalia“ zufällig auf das Buch „Jena informiert“ stieß, dachte er zunächst, es sei ein harmloses Werbebuch. Doch als er neben Unternehmenswerbung seine eigene Adresse abgedruckt fand, war er empört. Fast alle Jenaer Bürger sind in „Jena informiert“ abgedruckt – im vorderen Teil alphabetisch nach Nachnamen sortiert, im hinteren Teil nach Straßennamen geordnet. Verzeichnet ist laut Gesetz jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und mit Hauptwohnsitz in Jena gemeldet ist.
Stura-Mitglied Felix Tasch hält das Buch für „einen gefährlichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“. Wer seine Daten in diversen Onlinecommunitys veröffentliche, habe persönlichen Einfluss darauf. Bei diesem Buch wüssten aber viele gar nicht, dass sie darin veröffentlicht seien. Markus Giebe, Vorsitzender des Jenaer Studentenbeirats, forderte die Stadt auf, die Bürger bereits bei der Anmeldung des Hauptwohnsitzes auf die Veröffentlichung ihrer Daten aufmerksam zu machen und auf die Möglichkeit eines Widerrufs hinzuweisen. Die Reaktion der Stadt auf die Forderungen des Studierendenbeirats standen zu Redaktionsschluss noch aus.
Wie Journalisten mit Nazis umgehen sollten – ein Kommentar
Von Jonas Janssen
Deutschlands bekanntester Holocaust-Leugner Horst Mahler begrüßte Michel Friedman vor zwei Jahren mit den Worten: „Heil Hitler, Herr Friedman.“
So verrückt es zunächst klingt: Journalistisch gesehen war dies ein Glücksfall. Nicht weil es dem Magazin „Vanity Fair“, in der das Interview erschien, Aufmerksamkeit einbrachte. Sondern vielmehr weil es eine wichtige Debatte lostrat: Wie sollen Medien mit Rechtsextremisten, Rassisten und Antisemiten umgehen? Viele schrien damals auf, es sei unverantwortlich einem Radikalen wie Mahler auf diese Weise eine Plattform zu liefern. Der Historiker Arno Lustiger zeigte „Vanity Fair“ sogar an. Trotzdem leistete Friedmans Interview etwas, das den Medien nur selten gelingt. Er führte den Wahnsinn des Mahlerschen Antisemitismus und Rassismus eindrucksvoll vor.
Bis zur Notaufnahme sind’s nur fünf Kilometer. Foto: Matthias Benkenstein
(mat) Eine 400 Quadratmeter große Spritzeisbahn ist am Donnerstag auf dem Parkplatz vor dem Ernst-Abbe-Sportfeld von Oberbürgermeister Albrecht Schröter und Thomas Dirkes, dem Chef des Eigenbetriebs Kommunale Immobilien, eröffnet worden. Weiterlesen →
Brutstätte der Dummheit: das “braune Haus” in Lobeda. Foto: Akrützel-Archiv
(mat) Die Jenaer Gruppen gegen Rechtsextremismus rufen für Samstag, den 10. Januar, 15 Uhr, alle Bürger zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus und Rassenhass vor dem „Braunen Haus“ in Alt-Lobeda auf. Weiterlesen →
Jedes vierte Fahrrad ist nicht oder nur schlecht gesichert
Von Norbert Krause
Eine Flex für alle Fälle. Foto: Jonas Janssen
“In jedem Jahr eins.“ So lautet die traurige Bilanz, die Gloria Ballhause zieht. Vier Fahrräder wurden der Philosophiestudentin in Jena bereits geklaut: erst ein altes Rad mit Stempelbremse, dann ein günstiges Baumarktbike, danach nur noch gebrauchte. Dabei hatte sie die Fahrräder meist nur einmal über Nacht am Campus durch ein einfaches Schloss gesichert stehen lassen. „Aber“, relativiert sie, „das waren alles auch nur billige Fahrräder“.
Anders als bei Maximillian Bräu. Über 1000 Euro hatte der Chemiestudent für sein Rad bezahlt. Einmal in sieben Jahren hatte er sich ein ordentliches Fahrrad gekauft. Nach drei Monaten wurde es ihm am helllichten Tag vor der Uni gestohlen: „Nach zwei Vorlesungen war es komplett weg, nicht einmal das Schloss war mehr da.“ Er hatte es mit einem dicken Seilschloss fest an den Fahrradständer angeschlossen.