Klaustrophobie statt Herbstdepression
Seit Jahren herrscht in Jena ein Mangel an Wohnraum – bisher fehlt   jegliches Konzept zur Lösung des Problems
Von Stefan Montag und Franzsika Puhlmann
Und schon wieder eine Absage – Zimmersuche ohne Erfolg vermasselt vielen den entspannten Start ins Studium. Foto: Katharina Schmidt |
“Ich habe bei 20 WGs angefragt. Das heißt nicht, dass ich mir alle 20 anschauen konnte. Das wäre ja schön gewesen“, sagt Susann aus Plauen, die sich für Zahnmedizin beworben und erst eine Woche vor Semesterbeginn die Zulassung für Jena bekommen hat. Für sie wird es jetzt richtig eng.
Die Stadt wirbt als studentisches Paradies, als ein Ort kurzer Wege, als Kleinstadtidyll mit Großstadtflair. Möglicherweise hat sich Jena damit übernommen, denn es scheitert schon an Schlafplätzen.
Auf Jenas Wohnungsmarkt sieht es düster aus. Der Leerstand ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und liegt nun sogar unter der Marke von einem Prozent, ab der eine Stadt als voll gilt. Jetzt noch eine Wohnung zu finden bedarf einer ausdauernden Kondition und viel Optimismus. (mehr …)