Die neue Pädagogik

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Kommentar zum Streit des Akrützels mit dem erziehungswissenschaftlichen Institut

Von Philipp Böhm




Wollte sich hier jemand beschweren?

Zeichnung: Michael Linke

Es gibt unzählige Arten, gut in einen neuen Tag zu starten: Mit Frühsport, Kaffee und Kuscheln seien nur ein paar genannt. Zu den weniger schönen gehören Anrufe von erbosten Mitarbeitern des erziehungswissenschaftlichen Instituts, die, anstatt sich an die offizielle Redaktionsadresse zu wenden, lieber private Anschlüsse wählen, um ihrem Ärger Luft zu machen.

Stein des Anstoßes war der Artikel „Der Problem-Bunker“ im letzten Akrützel vom 6. Mai, in dem die Zustände in der Erziehungswissenschaft thematisiert und kritisiert wurden. Die Institutsmitarbeiterin fokussierte nun ihren Zorn auf eine der Autorinnen und kündigte an: Man werde „alles in Bewegung setzen“, um diesen Artikel zu verhindern. Dumm nur, dass sich die Ausgabe zu diesem Zeitpunkt bereits im Druck befand – der Zensurversuch scheiterte.
Viel interessanter ist aber die Tatsache, dass sich das Institut offensichtlich große Mühe macht, an private Telefonnummern von Akrützel-Redakteuren zu gelangen – von der Redakteurin bekam es diese jedenfalls nicht. Dass eben jene Redakteurin in ein paar Semestern ausgerechnet am Institut für Erziehungswissenschaft ihren Abschluss machen wird, dürfte diesen ungewöhnlichen Recherche-Aufwand wohl erklären. Da sollten sich die beteiligten Erziehungswissenschaftlerinnen doch vielleicht einmal die Frage stellen: Sind solche plumpen Einschüchterungsversuche etwa pädagogisch wertvoll? Besteht die Hoffnung, dass das Akrützel, der ewige Querulant, auf diesem Weg zur Vernunft gelangt und Reue zeigt?
Die Einwände von Seiten des Instituts gegen den Artikel laufen, abgesehen von ein paar Bagatellen, grundsätzlich auf ein hohles „Ist doch nicht so wild“ hinaus. Die zur Schau gestellte stoische Ruhe der Verantwortlichen in allen Ehren; aber es sieht nicht gerade danach aus, als wäre das behandelte Problem nur ein Phantom.
Wenn Studenten keine offizielle Beschwerde einreichen, heißt das noch lange nicht, dass keine Probleme vorhanden sind. Nur weil eine intransparente Personalpolitik auch an anderen Instituten und Universitäten gang und gäbe ist, macht sie das nicht unbedingt besser.
Und vielleicht wäre es ja angenehmer und auch irgendwie produktiver für alle Beteiligten, wenn die Verantwortlichen am Institut für Erziehungswissenschaft, anstatt beharrlich zu schweigen und Druck auf unsere Redakteure auszu­üben, gemeinsam mit Studenten und Dozenten an einer Lösung des offensichtlichen Problems arbeiten würden.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Kristin

    Ich würde ja gerne mal wissen, welche Mitarbeiterin sich beschwert hat. Wie heißt es so schön: “Getroffene Hunde bellen”. Alles, was in dem Artikel “Der Problem-Bunker” steht entspricht der Wahrheit. Jedenfalls, soweit das eine unwichtige Studentin, wie ich, beurteilen kann.

    Seminare sind überfüllt, so dass man Pflichtscheine erst viel später oder zu uninteressanten Themen machen muss. Sprechzeiten werden zu selten angeboten bzw. andauernd verschoben oder fallen komplett aus. Oft werden ausfallende Sprechzeiten nicht im Internet vermerkt, so dass man dann vor verschlossenen Türen steht. An besagten Türen hängt dann oft ein Zettel mit den Worten “…Bitte haben Sie dafür Verständnis”. Sowas ist vor allem dann ärgerlich, wenn man dafür extra einen anderen Termin platzen lässt.

    Es wäre wirklich mal an der Zeit, dass der so genannte Fachschaftsrat sich für die Studierenden einsetzt. So kann es nicht weiter gehen.

    Darüber hinaus ist es natürlich unter aller Kanone, wenn eine Studentin, die ihre Meinung über die Zustände im Institut für Erziehungswissenschaft(en) öffentlich äußert, derartig unter Druck gesetzt wird.

    Für derartiges Verhalten von Seiten des Instituts habe ich wahrhaftig kein “Verständnis” mehr.

  2. Clemens Großmann

    ich bitte um einen e-mail kontakt zu Mitarbeitern der FAchschaft und der Verfasserin des ursprünglichen Artikels “Der Problem-Bunker”, ich arbeite für das Thüringen-Journal und möchte einen Beitrag über die Situation machen.

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