„Nicht so verschnarcht“

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Gisela Horn über ihr Leben in Jena

Für das Gespräch bedankt sich Anna Zimmermann



Foto: Katharina Schmidt

Als wir Gisela Horn beim Fotoshooting für dieses Interview anbieten, ihr per Räuberleiter auf den Schoß der Statue im Garten des philosophischen Instituts zu helfen, ruft sie: „Mädchen, ich bin 61!“ Es fällt schwer, der fröhlichen Hochschuldozentin so viele Lebensjahre zuzutrauen. Nicht einmal, als sie von ihrem spießigen Garten in ihrem Wohnort Dornburg erzählt, wirkt sie altbackener. Die meiste Zeit ihres Lebens hat Gisela Horn in Jena verbracht, hat hier studiert und gearbeitet. Durch politisches und gesellschaftliches Engagement gestaltet sie ihre Wahlheimat Jena seit Jahren mit.
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Good Night Bad Morning

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(VII) Augenringe des Todes

Von Jana Felgenhauer



Zeichnung: Franziska Demmler

Ich sitze mit Sonnenbrille auf dem Klodeckel. Verstohlen blicke ich mich um und suche nach der letzten fiesen Fussel, dem letzten Zahnpastaspritzer, dem letzten überlebenden Fliegenkot auf der Fensterbank. Alles glänzt und blitzt so sehr, dass ich Gefahr laufe, eine Netzhautablösung zu erleiden. Ich habe geputzt. Von morgens um neun bis abends um neun. Ich will diesen Raum nicht verlassen, aber ich muss. (mehr …)

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Hartz-IV-Professur

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Schwer kalkulierbare Wissenschaftskarrieren in Deutschland

Von Johanne Bischoff, Kay Abendroth und Laura Wesseler




Eigentlich wollte er Frau und Kinder, heute hat er eine Drittelstelle.

Foto: Daniel Hofmann

Die Universität ist ein Klassensystem: Oberbau, Mittelbau, Unterbau. Doch von Klassenkampf kann keine Rede sein, denn der Mittelbau hält still. Trotz prekärer Arbeitsverhältnisse ist kein Laut des Unmuts zu vernehmen. Wissenschaftliche Mitarbeiter trauen sich nicht über ihre Probleme zu reden, jedenfalls nicht offiziell. Sie akzeptieren halbe Stellen, Kurzzeitverträge und die Unsicherheit darüber, ob sie jemals an ihr Ziel kommen werden: die Professur. Laut Definition ist ein Großteil der Angestellten als prekär beschäftigt zu betrachten: „Das sind Beschäftigungsverhältnisse, die nicht dauerhaft oberhalb eines kulturellen Minimums existenzsichernd sind und deshalb in den Dimensionen Anerkennung, Entlohnung und Integration beständig diskriminieren“, so Klaus Dörre, Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität, gegenüber dem Akrützel (Nr. 296).
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