Geld ist gleich Bildung

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Das „Aktionsbündnis gegen Studiengebühren“ wird zehn Jahre alt

Von Daniel Hofmann

2005 protestierte man auch in Jena gegen Studiengebühren. Foto: Akrützel-Archiv

Mit 500 Euro lässt sich viel anfangen. Man kann zwei bis drei Monate lang seine Miete zahlen, rund 50 Bücher kaufen, und wem das keinen Spaß macht, der geht 100 Mal ins Kino. Stattdessen muss man sich mit diesem Geld in immer mehr Bundesländern die Studienerlaubnis erkaufen. Studiengebühren werden immer häufiger zur Einnahmequelle der Länder. Mit den befürchteten Steuerausfällen in den nächsten Jahren ist damit zu rechnen, dass die zehn übrig gebliebenen gebührenfreien Bundesländer diese Geldquelle ebenfalls anzapfen. Gegen eine solche Entwicklung kämpft das „Aktionsbündnis gegen Studiengebühren“ (ABS), und das bereits seit 10 Jahren.
Weil die damalige rot-grüne Regierung ihr Wahlversprechen eines bundeseinheitlichen Verbots von Studiengebühren nicht durchsetzte, entstand am 18. April 1999 in Krefeld das ABS. Seitdem gab es Erfolge zu feiern, aber auch Niederlagen einzustecken. Der größte Rückschlag war die Aufhebung des bundesweiten Verbotes von Studiengebühren im Jahr 2002. Mit Hilfe des ABS wurden aber zumindest vor einem Jahr die Zusatzzahlungen in Hessen wieder abgeschafft. „Es ist schlimm, dass es so weit gekommen ist und in vielen deutschen Städten die soziale Herkunft und der Geldbeutel der Eltern noch mehr als früher über die Aufnahme eines Hochschulstudiums und somit auch über die künftigen Lebenswege junger Menschen entscheiden“, sagt Malte Clausen, Sprecher des ABS. Heute gehören dem ABS 300 Organisationen an. Darunter ist auch der studentische Dachverband fzs, der etwa 1,7 der rund 2 Millionen Studentinnen und Studenten in Deutschland repräsentiert.
Neben dem Kampf gegen Studiengebühren hilft das ABS auch bei der Organisation von Protestaktionen und Demonstrationen. Es unterstützt zum Beispiel den deutschlandweiten Streik der Erzieherinnen und Erzieher und die Studentendemonstrationen in Bayern. Dort zahlt man bereits seit 2007 pro Semester 500 Euro. Innerhalb des Aktionsbündnisses entscheiden eine halbjährliche Vollversammlung und ein Gremium über die Projekte und Aktionen. Auch der Stura der FSU Jena ist Mitglied in diesem Gremium und wird in den nächsten Jahren einiges zu tun haben. Nach dem Superwahljahr 2009 wird sich nämlich zeigen, ob die hohen Studiengebühren ihren Weg auch in andere Bundesländer finden werden.

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