Kleine Schritte

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Die Thulb plant eine Umstrukturierung des Bibliotheksbetriebs

Von Christoph Worsch




Foto: Katharina Schmidt Es tut sich was in der Thulb.

Schlechter Service, zu kurze Öffnungszeiten, kein Platz und zu wenig Lehrbuchexemplare. Mit diesen Vorwürfen wird die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek immer wieder von studentischer Seite aus konfrontiert.
Diese Probleme sind nicht neu, sondern verstärken sich mit jedem Semester mit der steigenden Anzahl von Studenten, die an der FSU Jena eingeschrieben sind. Das Hauptproblem besteht in der aktuellen Struktur der Thulb. Anfang der 90er Jahre für ca. 15.000 angemeldete Nutzer geplant, sind es im Jahr 2010 rund 44.000. Daneben besteht die Bibliothek nicht nur aus dem Gebäude am Bibliotheksplatz, welches im Allgemeinen als die Thulb bezeichnet wird, sondern aus 19 Teilbibliotheken. Ursprünglich waren vom Land vier geplant.

Insgesamt stehen diese Teilbibliotheken 630 Stunden pro Woche zur Verfügung. Ein Umstand, der hohe Personalkosten verursacht und damit Geld verschlingt, welches zur Verbesserung der Bedingungen fehlt.
Ein Weg zur Kostensenkung wäre eine Zusammenlegung von Teilbibliotheken hin zum ursprünglichen Modell der angedachten vier großen Zentren. Jedoch fehlen die entsprechend großen Gebäude, um diese Idee umzusetzen. Eine Umstrukturierung kann nur als langfristiger Prozess erfolgen.

Längere Öffnungszeiten in den Teilbibliotheken

Kurzfristig wird es aber schon einige Verbesserungen für die Nutzer der Teilbibliotheken geben. Ab dem 19. April hat die naturwissenschaftliche Teilbibliothek am Abbe-Platz zwei Stunden länger pro Tag geöffnet. Von Montag bis Donnerstag bis 22 Uhr und freitags bis 20 Uhr. Eine Erweiterung der Öffnungszeiten wird es auch in der Teilbibliothek Medizin in Lobeda geben. Diese steht dann von Montag bis Donnerstag bis 20 Uhr und am Freitag bis 18 Uhr zur Verfügung. Für die nahe Zukunft sind daneben weitere Neuerungen geplant. So sollen 250.000 Euro, die am Bolognatag von Rektor Dicke versprochen wurden, gezielt in die Aufstockung der Lehrbuchsammlung investiert werden. Dabei sollen besonders aktuelle Exemplare und daneben vermehrt Lizenzen für eBooks erworben werden, die dann über das Universitätsnetzwerk allen Studenten simultan zur Verfügung stehen.
Durch diesen Schritt erhofft man sich eine Entlastung der Arbeitsplätze in der Thulb. Zusätzlich wird die Einführung einer elektronischen Ausleihe geplant, die den Studenten auch nach 20 Uhr ein Ausleihen aus der Lehrbuchsammlung ermöglicht. Ebenso wird über eine anonymisierte Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten in Form einer Rückgabetonne nachgedacht. Was jedoch kurzfristig nicht umsetzbar ist, ist eine Verlängerung der Öffnungszeiten des Hauptgebäudes.

Neues Carrel-System

Ein weiterer Punkt, mit dem sich der Abteilungsleiter „Benutzung“ Gabor Kuhles zeitnah beschäftigen wird, ist eine neue Regelung zur Vergabe der 65 sogenannten „Carrels“. Diese kleinen Arbeitsräume werden teilweise tagesweise vergeben, wobei mit über 40 die Mehrzahl für vier Wochen vergeben werden. Zur Zeit werden die Carrels an denjenigen vergeben, der am frühesten reserviert hat. In Verbindung mit dem Vergabezeitraum von vier Wochen führt das zum Beispiel dazu, dass einzelne Carrels nicht benutzt werden, weil ihre Nutzer sie nach einigen Tagen nicht mehr benötigen. Um dies in Zukunft einzudämmen, wird über eine Art Hotelreservierungssystem nachgedacht, wobei konkrete Zeiträume angegeben werden, in denen das Carrel benötigt wird.
Daneben versucht die Verwaltung der Thulb auch den Bibliotheksnutzern eine Möglichkeit zu bieten, ihre Probleme zu äußern. Deswegen wird einmal im Jahr ein Forum mit Vertretern der Direktion veranstaltet, an dem jeder Student teilnehmen kann.
Ein konkretes Ergebnis der letzten Diskussion ist unter anderem die Gründung einer studentischen Arbeitsgruppe auf Initiative des Stura. Diese soll konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Bedingungen und Lösungen für etwaige Probleme sammeln. Im Moment befindet sich die AG noch im Aufbau und sucht aktive Mitgestalter. Wer sich beteiligen möchte, der kann sich an das Referat für Inneres wenden (per E-Mail unter Inneres@stura.uni-jena.de).

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