Wofür gibt der Stura eigentlich unser Geld aus?

Der Stura gibt immer mehr Geld für seine eigenen Strukturen aus und vergisst dabei seine eigentliche Aufgabe: die Förderung studentischen Engagements.

von Johannes Vogt und Lukas Hillmann

Der Stura dreht sich im Kreis. Das ist nicht nur ein Gefühl, das man bei endlosen Debatten über Satzungsparagraphen bekommt. Es lässt sich auch mit Zahlen belegen – Zahlen, die der Stura selbst bereitstellt. Er muss seine Ausgaben jährlich im Haushaltsabschluss sammeln und veröffentlichen. Daraus geht hervor, wofür Geld ausgegeben wurde und wofür nicht. Seit 2018 fehlen diese Abschlüsse zwar, aber auch aus den Haushaltsplänen, die im Voraus des Haushaltsjahres gemacht werden, lassen sich die Trends ablesen.

Schaut man sich die Haushaltspläne seit 2011 an, wird ein Trend schnell sichtbar: Ausgaben für FSRe, Referate, eigene Projekte und Veranstaltungen sinken, die für Bürobedarf und Personal steigen. Der Stura gibt immer mehr für seinen Selbsterhalt und immer weniger für Projekte und Veranstaltungen aus.

Aus Elf mach Zwei

Doch beginnen wir bei den Grundlagen. Der Haushalt teilt sich mal in elf, mal in vierzehn Töpfe auf. Nachdem man sich durch etliche Seiten Haushaltstabellen wälzt, kann man diese aber in zwei Kategorien einteilen: in solche, die außerhalb der eigenen Strukturen der Studierendenschaft zugutekommen, und solche, die den Selbsterhalt des Stura ermöglichen.

In die Kategorie Mehrwert für Studierende sortieren wir die Töpfe für FSRe, Referate, Projekte, Veranstaltungen und einige kleinere, die man hier vernachlässigen kann. Referate und FSRe sind die Strukturen der Studierendenschaft, die die meisten Veranstaltungen planen und durchführen (Einführungstage, Fachschaftspartys, Vorträge). Unter Projekte fallen vor allem die Campusmedien (Radio und Zeitung), aber auch die Unterstützung des Prestigeprojekts Haus auf der Mauer. Für alle drei finanziert der Stura zwar noch eine Stelle, die haben wir hier aber herausgerechnet und der Kategorie „Selbsterhalt“ zugeordnet. Zu guter Letzt finden sich in dieser Kategorie Veranstaltungen wie die Alternativen Orientierungstage (ALOTA). Früher waren hier noch andere Veranstaltungen zu finden, an die sich die meisten aber kaum erinnern werden, weil sie schon seit einigen Jahren nicht mehr stattfinden. Oder kennt jemand noch die Cinebeats?

Der Stura gibt immer mehr für seine Selbsterhaltung und immer weniger für Projekte und Veranstaltungen aus.

Der andere, um einiges größere Teil der Ausgaben geht für den Selbsterhalt drauf: rechtliche Hilfe, Beschaffung von Geräten, Geschäftsbedarf und Verwaltung. Das sind Ausgaben, die keineswegs sinnlos sind. Von diesen Geldern werden alle personellen und materiellen Grundlagen finanziert. Die Buchhaltung, das Sekreteriat, die Chefredaktionen der Campusmedien: Stellen, die dafür sorgen, dass die Organisation der studentischen Selbstverwaltung bestehen bleibt. Diese festen Stellen ermöglichen, dass um sie herum ehrenamtliches Engagement aufeinander abgestimmt werden kann. Dafür fallen natürlich auch Materialkosten an. Drucker, Stifte und Kaffemaschinen sind schließlich essentiell für ein gut funktionierendes Büro.

Dass diese Kosten existieren, ist nicht problematisch. Sie werden aber schleichend größer, während andere Ausgaben ins Bodenlose zurückfallen. Seit 2011 sind die Ausgaben mit Mehrwert jährlich gesunken. Im Jahr 2013 lagen sie noch bei 470.000 Euro, für den neuen Haushalt 2023/24 sind nur noch 150.000 Euro eingeplant – ein Rückgang um fast siebzig Prozent. Währenddessen sind die Ausgaben für den Selbsterhalt von 145.000 Euro (2011) auf 300.000 Euro (2022) gestiegen. Diese Zahlen belegen, was viele ohnehin schon vermuteten: Der Stura kümmert sich immer mehr um sich und immer weniger um seine Aufgaben.

Was ist geschehen?

Für diesen Trend gibt es drei Gründe: Erstens steigen die Personalkosten seit 2018 immens. Seitdem werden alle Angestellten des Stura nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Für jede Stelle werden dadurch Sozialversicherungsbeiträge fällig, diese liegen jährlich bei knapp 60.000 Euro. Außerdem veränderte der Stura 2021 seine internen Personalstrukturen. In den letzten Jahren wurden vier neue Stellen eingeführt. Vorher gab es in der Technikberatung und Verwaltung je eine Stelle. Heute gibt es jeweils zwei, die besser bezahlt sind und auch Sozialversicherungsbeiträge erfordern. Beides entlastet die Angestellten und ermöglicht eine faire Bezahlung, führt aber auch dazu, dass die Personalkosten in die Höhe schießen. Vor der Reform lagen diese unter 100.000 Euro, heute über 150.000 Euro.

Zweitens hat der Stura seine Steuern nicht richtig abgerechnet und muss dafür rückwirkend ab 2013 nachzahlen. Die Mühlen des Staates mahlen vielleicht langsam, aber sie mahlen. Und sie fordern ihr Geld auch noch nach zehn Jahren ein. 2020 plante der Stura dafür noch 35.000 Euro ein, im nächsten Jahr waren es schon über 100.000 Euro, die jedes Jahr ins Land fließen sollen. Damit werden nicht nur die Steuern zurückgezahlt, sondern auch eine Steuerberatung finanziert.

Drittens – und schlimmstens: Das Engagement der Jenaer Studierendenschaft schläft ein. FSRe geben ihr Budget nur noch selten vollständig aus, sie organisieren immer weniger Veranstaltungen. Das liegt oftmals am Personalmangel, der vor allem seit der Pandemie zu einem Problem geworden ist. Der Stura finanziert auch selbst immer weniger Veranstaltungen. Außer den ALOTA findet sich in diesem Topf nichts mehr.

Also: Der Stura dreht sich im Kreis. Er finanziert vor allem sich selbst. Personalkosten und Steuerrückzahlungen steigen in die Höhe. Währenddessen schläft die gesamte Studierendenschaft ein. Die Gründe dafür liegen vor allem im fehlenden Engagement, das mit Personalkosten kompensiert wird. Die Festanstellung ersetzt das Ehrenamt.


Dieser Artikel wurde am 23.01.2023 um 13:27 Uhr aktualisiert.

Fortsetzung: Stura du bist politisch. Benimm dich auch so!


6 Antworten auf Wofür gibt der Stura eigentlich unser Geld aus?

  • Pingback: FSU-Stura im Zahlungsverzug - Akrützel
  • Pingback: Stura, du bist politisch. Benimm dich auch so! - Akrützel
  • Ok, dieser Artikel strotzt doch nur so von schlechten Argumenten und scheint mir sehr stark darauf gebaut, dass man viele Zahlen vermeidet, um das eigene Narrative zu verfolgen. Weiter frage ich mich wo manche eurer Zahlen herkommen, da mir diese doch sehr komisch vorkommen.

    Fangen wir mal bei sehr einfachen Sachen an. Wieso hat der StuRa denn bei einem Beitrag von 7 € in 2012 augenscheinlich so viel Budget wie in 2022 mit 11 €. Ich weiß nicht genau, was ihr alles Zählt und kann somit nur spekulieren, wie ihr auf diese Zahlen kommt. Aber irgendwas scheint nicht so ganz mit den Geldsummen zu stimmen. Vielleicht wären hier aber auch mal ein paar mehr Ausführungen zu euren Zahlen sehr hilfreich, da kaum eine Überprüfbare Aufschlüsselung vorhanden ist.
    Aber gehen wir mal der Reihe nach durch die verschiedenen Aussagen durch, da hier schon genug Probleme sind.

    „Bürobedarf und Personal steigen“
    Es mag zwar sein, dass die Kosten für Bürobedarf steigen aber sie liegen selbst beim neusten Haushalt nur bei 4000€. Hierbei ist aber insbesondere zu bedenken, dass allgemein die Kosten für Papier steigen, und ich finde es schon sehr interessant, dass eine solch kleine Menge so groß hervorgehoben wird. Die Personalkosten steigen natürlich auch, aber dies hängt eben damit zusammen, dass der StuRa umsetzt wofür sich sein AK TV-Stud einsetzt, also die Bezahlung nach TVL, wo eben die Beiträge regelmäßig angehoben werden.

    „Für alle drei finanziert der Stura zwar noch eine Stelle, die haben wir hier aber herausgerechnet und der Kategorie „Selbsterhalt“ zugeordnet.“
    Schön zu sehen, dass ihr die jeweils dritt teuersten Angestellten mit in den „Selbsterhalt“ zählt, also die Chefredaktion. Ist dies auch ein guter Punkt um zu erwähnen, dass das Akrüzel im Jahr 2023 800€ dafür haben will eine Hand voll Hefte per Post durch ganz Deutschland zu schicken?

    „rechtliche Hilfe, Beschaffung von Geräten, Geschäftsbedarf und Verwaltung“
    Schauen wir hierzu mal in den neusten Haushalt:
    Rechtliche Hilfe: 3.000€
    (Dieser Topf ist dazu da, Studierende, die gegen die Uni klagen wollen zu unterstützen.)
    Beschaffung von Geräten, Geschöftsbedarf: 12.000€
    (denkt daran, dass diese Geräte und Technik Sachen einschließen wie Lizenzen, die z.B. das Akrüzel zum Arbeiten braucht oder die Computer an denen Refernt*innen arbeiten können)
    Verwaltung: Hier weiß ich nicht so genau, was ihr meint, und kann somit den Topf nicht gut raussuchen.
    Aber wir können mal kurz eine andere Zahl zum vergleich raussuchen. So gehen (13.760+18.590)€ an das Akrüzel wobei die zweite Zahl allein an die Chefredaktion geht.

    „Die Buchhaltung, das Sekreteriat, die Chefredaktionen der Campusmedien: Stellen, die dafür sorgen, dass die Organisation der studentischen Selbstverwaltung bestehen bleibt“
    Hier können wir uns mal die Gelder für genau diese Stellen anschauen.
    Chefredaktion: jeweils 18.590€
    Buchhaltung: 39.130€
    Sekretariat: 16.450€
    Man könnte noch schnell mal auflisten wie viel die anderen 4 angestellten kosten.
    Haus auf der Mauer (große Stelle): 24.960€
    Haus auf der Mauer (kleine stelle): 5.040€
    Große Technikstelle: 15.220€
    Kleine Technikstelle: 6.970€
    Hier kommen aber noch weitere Sachen hinzu wie Personalzusatzkosten (3.700€), Lohnsteuer (12.510€) und Betriebliche Altersvorsorge (9.300€)

    „Dafür fallen natürlich auch Materialkosten an. Drucker, Stifte und Kaffemaschinen sind schließlich essentiell für ein gut funktionierendes Büro.“
    Es ist zwar schon niedlich zu sehen, wie ihr euch an Comedy versucht aber bitte bleibt bei logischen Zahlen. Der Bürobedarf liegt immer noch nur bei 4.000€. Da gibt der StuRa mehr für ein den druck vom Akrüzel aus (aktuell 7.000€ im Jahr)

    „Im Jahr 2012 lagen sie noch bei 470.000“
    Hier sollte dem aufmerksamen Leser auffallen, dass der StuRa zu dieser Zeit nur einen Beitrag von 7€ hatte und der jetzige mit 11€ auf einen kleineren Gesamthaushalt kommt. Wie kommt es nur zu diesem sehr interessanten Unterschied?
    Da eure Tabelle garantiert keine 470.00€ im Jahr 2012 zeigt, gehe ich mal davon aus, dass hier ein Tippfehler ist und ihr 2013 meint. Dann suchen wir mal den Haushaltsplan raus, da ich wirklich interessiert bin, woher diese riesigen Geldsummen kommen.
    https://www.uni-jena.de/unijenamedia/universitaet/kanzleramt/verkuendungsblatt/verkuendungsblaetter-jg-2013/verkuendungsblatt-2013-4/vkb-04-2013-s-64.pdf
    Sehr komisch. Irgendwie sehe ich hier bei Einnahmen nur gesamt von 373.400€, wovon aber nur 282.100€ von Semesterbeiträgen kommen. Die Differenz scheint von 90.000€ kommt von vielen Sachen wie Projekten (58.800€) wo Projekte wie Akrüzel eben auch von anderen Stellen (wie FH) finanziert werden und Einnahmen aus Veranstaltungen (24.500€) welche natürlich in die jeweiligen Veranstaltungen fließen. Auch wenn ich mal nach ganz unten in der Tabelle schaue, sehe ich nur gesamt Ausgaben von 439.710€. Für alle die sich wundern. Der StuRa teilt nur Töpfe zu aber das Geld muss ja nicht ausgegeben werden und kann somit für spätere Jahre verwendet werden. So war der Übertrag von 2012 zu 2013 fast 200.00€. Dies bedeutet natürlich, dass der StuRa deutlich weniger ausgibt als hier vorgesehen, aber das würde die Lücke zwischen den Zahlen des Akrüzel und der Wirklichkeit nur noch größer machen.
    Wow, kann es sein, dass das Akrüzel einfach mal den Übertrag von 200.000€ aus 2012 auf die Einnahmen von 373.400€ in 2013 gerechnet hat? Damit würden aber die Gelder aus dem Übertrag doppelt gezählt, da der StuRa ja vor hatte diese in 2012 auszugaben aber es nicht getan hat, sie also wieder für 2013 planen kann. Dies würde aber bedeuten, dass Jahre, in denen der StuRa sein Geld nicht ausgibt für Folgejahre nur noch mehr „ausgegebenes“ Geld bedeuten. Bei sowas stellt sich dann aber wirklich mal die Frage, ob das hier Inkompetenz oder Boshaftigkeit ist.

    „Zweitens hat der Stura seine Steuern nicht richtig abgerechnet und muss dafür rückwirkend ab 2013 nachzahlen.“
    Ich hoffe doch sehr, dass die sehr aufmerksame Redaktion versteht, was „nachzahlen“ bedeutet. So muss man hier etwas zahlen, was man davor nicht gezahlt hat. Also könnte es sein, dass der StuRa im Jahr 2013 keine Ausgaben für Steuern hatte, da diese JETZT gezahlt werden und somit die Ausgaben steigen? Weiter frage ich mich ob auch der zweite Teil verstanden wurde. Nachzahlen heißt ja auch, dass es keine ständigen Ausgaben sind. So muss der StuRa sehr viel rückwirkend zahlen aber dann sind diese Jahr auch erledigt sind um man keine weiteren Nachzahlungen mehr zu begleichen hat.

    „Damit werden nicht nur die Steuern zurückgezahlt, sondern auch eine Steuerberatung finanziert.“
    Für alle interessierten. Der StuRa plante mit 25.000€ im Jahr 2022 und mit 22.000€ für 2023. Weiter hoffe ich doch, dass man ruhig Geld investieren kann, um damit weniger Steuern zahlen zu müssen. Insbesondere, wenn Fehler beim Erstellen sehr schnell sehr teuer werden können.

    „2020 plante der Stura dafür noch 35.000 Euro ein, im nächsten Jahr waren es schon über 100.000 Euro, die jedes Jahr ins Land fließen sollen.“
    Ich muss meine Hoffnung von oben wohl revidieren. Es handelt sich immer noch um Nachzahlungen. Also sind die bald erledigt. So waren die Nachzahlungen im Nachtragshaushalt für 2022 nur noch mit 60.000€ betitelt und für 2023 sind es 35.000€. Hier habe ich wohl eindeutig zu viel nachdenken erwartet.
    Und noch eine sehr wichtige Sache sollte man sich mal vor Augen führen. Bei diesen Nachzahlungen handelt es sich hauptsächlich um die Umsatzsteuer. Eine Steuer die bei Umsätzen, also insbesondere bei Veranstaltungen fällig wird. Es ist ja schon sehr dumm, so zu tun, als würde der StuRa dieses Geld für sich selbst und nicht für Veranstaltungen nutzen, wenn es wortwörtlich Teil von Veranstaltungen ist.

    „FSRe geben ihr Budget nur noch selten vollständig aus, sie organisieren immer weniger Veranstaltungen. Das liegt oftmals am Personalmangel, der vor allem seit der Pandemie zu einem Problem geworden ist. Der FSR Theologie gab zum Beispiel seit 2019 jährlich nur 200 bis 400 Euro aus.“
    Ich bin schon sehr erstaunt, wie ihr es geschafft habt, die Lösung fast zu sagen aber es nicht zu bemerken. Vielleicht erinnert sich irgendwann einer von euch daran, was die letzten 2 Jahre war, dass FSRe kaum Veranstaltungen machen konnten, selbst wenn sie genug Mitglieder hatten. Ich weiß ja auch nicht, was einen an etwas hätte hindern können.

    „Er finanziert vor allem sich selbst. Personalkosten und Steuerrückzahlungen steigen in die Höhe.“
    Der StuRa sollte sich selbst finanzieren, oder wer soll den FSRen Geld geben? Die FSRe sind Teil des StuRa. Da ihr euch so gerne über zu hohe Personalkosten aufregt, werde ich einfach wieder den Vorschlag von vor einem Jahr rauskramen und nochmal probieren. Dieses Jahr solltet ihr nach solch einem Artikel als dritt teuerste Angestellte kein Problem mehr damit haben. Zum glück erledigt sich das Problem der Rückzahlungen auch von allein, da diese ja so langsam abbezahlt sind. Auch wenn euch dieses Konzept neu erscheint.

    • Lieber Leif,
      danke für deinen Kommentar. Wir haben das Gefühl, dass du da einiges falsch verstanden hast. Deshalb, und um das Vertrauen unserer Leser:innen nicht zu verlieren, sind hier ein paar Richtigstellungen:

      1. Wir haben uns in dem Artikel nur Ausgaben angeschaut. Die Einnahmen haben sich aber auch verändert. Vor Corona gab es viele Einnahmen durch Veranstaltungen, die dann natürlich auch in den Ausgaben wiederzufinden sind. Deshalb hat der Stura im Jahr 2012 mehr Ausgaben, weil auch die Einnahmen höher waren. Es stimmt zwar auch, dass die Einnahmen durch die Semesterbeiträge gestiegen sind, aber der Effekt durch die höheren Einnahmen in anderen Bereichen war hier ausschlaggebend.

      2. Wir sagen nicht, dass die Kosten für Bürobedarf maßgeblich sind. Die sind zwar gestiegen, aber nur minimal. Viel wichtiger für den Trend sind: TV-L, neue Stellen und weniger Ausgaben der FSRe. Das kann man in dem Artikel auch genauso nachlesen.

      3. Wir haben die Kosten für die Chefredaktion des Akrützel und andere Projekte der Kategorie Selbsterhalt zugeordnet, weil das Kosten sind, von denen die Studierendenschaft nicht direkt profitiert. Das heißt nicht, dass sie schlecht sind oder gar unnötig. Es geht aber darum, dass diese Kosten immer höher werden, während andere Ausgaben zurückbleiben.

      4. Kommen wir also zum Jahr 2013. Zunächst hast du mit einer Sache Recht. Wir haben fälschlicherweise im Artikel geschrieben, dass 2012 die Ausgaben mit Mehrwert bei 470.000 € lagen. Da haben wir uns vertippt es handelt sich um das Jahr 2013. Den Fehler haben wir korrigiert.

      5. Außerdem rechnest du mit anderen Zahlen als wir. Wir haben uns nicht die Pläne, sondern die Abschlüsse angeschaut, soweit dies möglich war. Den Abschluss vom Haushaltsjahr 2013 findest du im Haushaltsplan für 2015 (Verkündungsblatt Nr.6/2015). Weiterhin haben wir uns nicht die Einnahmen, sondern die Ausgaben angeschaut. Außerdem mussten wir einige Töpfe umrechnen um die verschiedenen Jahre zu vergleichen. 2012 waren einige Personalkosten noch dem Topf „Projekte“ zugeteilt. Wenn du diese herausrechnest, kommst du genau auf die Beträge, die im Diagramm eingezeichnet sind.

      6. Die Töpfe haben wir übrigens folgendermaßen aufgeteilt.
      Ausgaben mit Mehrwert: FSRe, Referate, Arbeitskreise, Projekte (ohne Personalkosten), Veranstaltungen, politische Vertretung, Beiträge, externe Projekte.
      Ausgaben zum Selbsterhalt: rechtliche Hilfe, Geschäftsbedarf, Geräte, Administration und Personal (zzgl. Personalkosten aus Projekttopf).

      Wir hoffen das konnte einige Unklarheiten beseitigen und freuen uns weiterhin über dein Feedback.

      Bis bald
      Lukas Hillmann und Johannes Vogt

      • 1. Danke für diese Erklärung. Damit ist zumindest schon einmal klar, wo diese hohen Geldsummen herkommen. Dann schaue ich mir eben den Abschluss mal genauer an.

        https://www.uni-jena.de/unijenamedia/universitaet/kanzleramt/verkuendungsblatt/verkuendungsblaetter-jg-2015/verkuendungsblatt-2015-6/vkb-06-2015-s-118.pdf

        Hier ist dann aber ein gewisses Problem erkennbar. E.01 zeigt sehr deutlich, woher viele der extra Einnahmen kommen. So kommen noch mal 200.000€ von Fachschaften, die diese Einnahmen bei Veranstaltungen bekommen und für diese und weitere Ausgaben.
        Dann muss ich aber fragen, warum ihr ein solch schlechtes Maß gewählt habt. Da für die letzten Jahre die Jahresabschlüsse fehlen kann man nur die Haushaltspläne beachten, welche logischerweise keine FSR-Einnahmen verbuchen. Weiter frage ich mich doch sehr, wie man auf ein Urteil über den StuRa schließen kann, indem man sich anschaut, wie viel Fachschaften erwirtschaften und reinvestieren. Insbesondere, da E.01 (200.000€) und ein paar andere Einnahmen Gelder sind, welche der StuRa nie gesehen hat oder irgendwas mit deren Erwirtschaften/Ausgaben zu tun hatte. Sollte für eure frage nicht einzig und allein die Zugewiesenen Gelder vom StuRa wichtig sein, welche was über den Umgang und Verteilung der StuRa Gelder aussagt. Oder würdet ihr sagen, dass der StuRa 100.000€ für seine Studierenden ausgibt, wenn ein FSR im Rahmen einer Bundesfachschaftstagung diese Gelder von Sponsoren/Teilnehmern bekommt und diese wiederum dafür verwendet?
        Weiter sollte hierbei jedem bewusst sein, dass wenn durch was auch immer weniger Personen in FSRen Aktive sind um Veranstaltungen zu planen, die Geld einnehmen und wieder ausgeben dies absolut keine Aussage über den StuRa macht, da das Gremium nichts damit zu tun hat. Man könnte sich hier auch mal die Gelder anschauen, die wirklich vom StuRa an die FSRe gehen. E.00.02 zeigt diese mit 68.850€ im Jahr 2013 an und im Haushalt für das Jahr 2023 sind es 79.590€.
        Es muss natürlich kein bewusst gewählter Bias sein aber ich finde es schon schade, wie ihr sogar noch so tut, als wäre hier nichts:
        „Seit 2018 fehlen diese Abschlüsse zwar, aber auch aus den Haushaltsplänen, die im Voraus des Haushaltsjahres gemacht werden, lassen sich die Trends ablesen.“

        2. Mein Problem hier ist das Framing. Mit Teilen wie hier, wo ihr erst diese kleinere Punkte auflistet, um dann zu betonen, wie hoch alles wird, suggeriert ihr etwas, was nicht da ist. Also insbesondere Absätze wie dieser.
        „Dafür fallen natürlich auch Materialkosten an. Drucker, Stifte und Kaffemaschinen sind schließlich essentiell für ein gut funktionierendes Büro.
        Dass diese Kosten existieren, ist nicht problematisch. Sie werden aber schleichend größer, während andere Ausgaben ins Bodenlose zurückfallen.“

        Dabei hilf es auch wenig, wenn ihr immer nur beton, dass es teurer wird ohne Zahlen zu nennen. Damit verstärkt sich bei mir nur das Gefühl von Manipulation, da ich sonst keinen Grund sehen würde dies immer wieder zu vergleichen ohne aber dem Leser die Möglichkeit zu geben belastbare Punkte zu sehen. Wenn es so immense Steigerungen sind, die man belegen kann, kann man es auch genauer sagen. Man muss nicht immer nur betonen, dass eins weniger wird und dass andere mehr.

        3. Man kann über diese Punkte speziell diskutieren. Wir können auch noch mal über das 2 mal 450€ Modell für die Campusmedien reden. Aber dann würde ich mir wünschen, dass ihr nicht verschiedene Punkte zu einer Sache zusammen fast, um effektive zu sagen „Schaut, wie groß diese Zahl ist [Also: Der Stura dreht sich im Kreis. Er finanziert vor allem sich selbst.“.
        Wenn ihr eine wirkliche Kritik an diesen Stellen habt, formuliert die explizit. Euer Text nennt noch nicht einmal die Anzahl an Angestellten oder deren genaue Aufgabe. Es wirkt fast so, als weicht ihr diesen genauen Informationen aus, damit eure Leser nichts hiterfragen und am besten noch glauben, dass es super viele Angestellte gibt. Insbesondere euer letzter Satz ist doch schon extrem dieses Framing „Die Festanstellung ersetzt das Ehrenamt.“. Und da hilf es nicht, wenn ihr nur einmal erwähnt, wie es mehr Angestellte werden aber weder die Anzahl oder die mehreren Umstrukturierungen (wie das Streichen vom „Fachschafts-Beauftragte/r“) völlig rauslasst. Man könnte sich ja mal die gesamte Problematik der Angestellten und wie viel Geld der StuRa dafür insgesamt ausgibt beschäftigen. So gibt es hier viele große Fragen, wo aber ein „es werden mehr“ oder „alles wird zu teuer“ nur sehr oberflächlich ist und keinen wirklichen inhaltlichen Input zur Thematik gibt. Oder glaubt ihr, dass irgendjemand sich eine differenzierte Meinung zu dieser Thematik bilden kann, wenn noch nicht einmal die Anzahl oder die Aufgaben aller Angestellten im Artikel erwähnt wird?
        Weiter klingt eure „Wir haben die Kosten für die Chefredaktion des Akrützel und andere Projekte der Kategorie Selbsterhalt zugeordnet, weil das Kosten ist, von denen die Studierendenschaft nicht direkt profitiert.“
        Schon ein bisschen ironisch, wenn es noch im Artikel so hier war:
        „Die Buchhaltung, das Sekreteriat, die Chefredaktionen der Campusmedien: Stellen, die dafür sorgen, dass die Organisation der studentischen Selbstverwaltung bestehen bleibt.“

        4. Ok

        5. Das ist mir jetzt auch aufgefallen und meine Kritik, zu dem sehr starken Bias habe ich schon bei Punkt 1. Erläutert.

        6. Danke für diese Erklärung, auch wenn ihr scheinbar Steuer(nachzahlungen) vergessen habt. Und wo wir gerade dabei sind. Wieso werden diese Nachzahlungen mit reingerechnet? Nur weil man die früher nicht bezahlt hat, kann man daraus keine anderen Prioritäten ablesen.
        Insbesondere, wenn man Worte wie diese ließt:
        „Diese Zahlen belegen, was viele ohnehin schon vermuteten: Der Stura kümmert sich immer mehr um sich und immer weniger um seine Aufgaben.“
        Frage ich mich schon sehr was ihr Fordert, wenn Buchhaltung, Sekretariat und Steuern als „sich selbst“ zählen aber nun einmal zum Erfüllen der Aufgaben gehört. Hier kann man natürlich darüber diskutieren, wie viel man den beiden Stellen zahlt aber so zu tun als würden Stellen die den Finanzverkehr und das Geschäftliche erst ermöglichen nur dem Selbstzweck dienen ist doch etwas sehr komisch.

        Man kann ruhig über viele Zahlen und Ausgaben diskutieren. Aber ich hoffe doch mal sehr, dass ihr nicht ernsthaft darüber diskutieren wollt, ob der StuRa Steuern (die bei Veranstaltungen auftreten um vom Finanzamt gefordert werden) zahlt. Btw, man kann mit dem Finanzamt sogar verhandeln, indem man deren Annahmen/Schätzungen richtigstellt aber dafür brauch man Personen, die die Zeit haben sich so intensiv mit allem (also den Veranstaltungen) zu beschäftigen. Damit hat unsere Buchhaltung uns schon sehr viel Geld bei den Rückzahlungen gespart.

        Falls ihr aber ernsthaft Diskutieren wollt, wünsche ich mir, dass ihr ernsthafte Vorschläge macht und nicht anfangt ein so komplexes Thema in schwarz und weiß zu teilen, um dann euer immer gleiches Narrative des selbstverliebten StuRa zu befeuern. Ich bin gegenüber dem StuRa auch sehr kritisch und finde insbesondere, viele Sachen darin sehr schlimm. Aber deswegen kann ich es nur um so weniger leiden, wenn man mit solch schlechten Argumenten/Argumentationsstrukturen kommt, da ihr somit nur die legitime Kritik am StuRa ähnlich lächerlich dastehen lasst. Aber ich muss auch lobend hervorheben, dass du Lukas es zumindest geschafft hast, vom ad hominem wegzukommen.
        So sehe ich auch nicht was der StuRa wegen euren Hauptpunkten zwei und drei machen könnte. Es ist ja nicht so, als könnte der StuRa plötzlich mehr Engagement von Studierenden herbeizaubern oder sagen, dass er keine Steuern mehr zahlen muss. Damit werden insbesondere Aussagen wie „Also: Der Stura dreht sich im Kreis. Er finanziert vor allem sich selbst.“ komisch, da ja für 2 von drei Punkten der StuRa nichts kann. Dann hilft es auch nicht, wenn ihr die Steuerrückzahlungen im nächsten Satz als Problem/Indiz für “sich selbst beschäftigen” impliziert. Nur bei euerm ersten großen Punkt könnte man was machen aber ich würde gerne mal eine Explizite Forderung von euch sehen, da zu sagen „es wir teurer und wir müssen sparen“ bedarf nicht einmal wissen von der Materie. Oder weicht ihr expliziten Forderungen aus, da man sich so positionieren müsste und nicht die superbillige Aufgabe des Meckerns einnehmen kann?

        Deswegen würde ich euch hiermit mal dazu auffordern nicht nur Statistiken mit extremen Bias, Schwarz-Weiß-Darstellung von komplexen Problemen und Texte mit den immer gleichen langweiligen Framing zu veröffentlichen, sondern mal was zu liefern. Warum kommt ihr nicht mal zur nächsten Sitzung (Mittwoch 25.01 SR 308 CZS) und schlagt vor, wie der StuRa sein Geld besser einsetzen kann (dies gilt natürlich auch für jeden anderen, der das hier ließt)? Falls ihr euch nicht traut, einen TOP zur Diskussion eurer Kritik im StuRa einzureichen kann ich das auch für euch übernehmen. Oder warum schreibt ihr nicht einmal einen Artikel, der den Studierenden es ermöglichen könnte ein gewissen Grundwissen über “alles wird teurer” zu erlangen. Dies kann man natürlich nicht einfach erreichen, indem man über den StuRa als ganzes reden möchte sondern man müsste sich einzelne Themen in sehr viel Detail anschauen aber das sollte doch kein Problem sein.

  • Meine Kritik an dem Artikel richtet sich an das für mich nicht nachvollziehbare Narrativ und die von den Verfassern gezogene Schlussfolgerung „Der StuRa dreht sich nur im Kreis. […] Er kümmert sich immer mehr um sich und immer weniger um seine Aufgaben“. Der beschriebene Trend, dass Ausgaben für „Mehrwert“ sinken und Ausgaben für den „Selbsterhalt“ steigen, stimmt zwar (auch wenn der Trend weit weniger stark ist als hier dargestellt aufgrund von fehlerhafter Methodik), aber daraus platt zu formulieren, dass der StuRa nur mit sich beschäftigt sei und seinen Aufgaben nicht nachkomme, finde ich völlig übertrieben und haltlos.

    In dem Artikel werden Gründe für den beobachteten Trend der Ausgaben genannt und beschrieben (1. Personalkosten, 2. Steuerrückzahlungen und 3. mangelndes studentisches Engagement). Der Effekt der Gründe für die Ausgabenstatistik ist nachvollziehbar, nicht aber die negativ konnotierte Weise bzw. die Logik, nach welcher diese Aspekte zu besagter Schlussfolgerung führen.

    Meine Sicht zu den drei genannten Gründen des Ausgabetrends:
    1. Personalkosten. Wie in dem Artikel richtigerweise erwähnt „ermöglichen diese festen Stellen, dass um sie herum ehrenamtliches Engagement aufeinander abgestimmt werden kann“. Deshalb finde ich ich die Existenz dieser Personalstellen sehr wichtig und berechtigt, denn sie allein ermöglichen, dass es einen Mehrwert für die Studierenden durch die Einheiten des StuRas überhaupt geben kann. Dass Bezahlung nach Tarifvertrag langfristig steigende Kosten verursacht, ist nichts, woran die Studierendenschaft etwas ändern kann und hat insgesamt auch gute arbeitnehmerfreundliche Gründe. Ich würde deshalb die Personalkosten und damit verbunden vermutlich den Hauptkostenpunkt der Kategorie „Selbsterhalt“ nicht per se als so negativ bewerten, wie er hier dargestellt wird.
    2. Steuer(rück)zahlungen. Diese Steuern (sowohl die auf mehrere Jahre aufgeteilten, einmaligen Rückzahlungen als auch die fortlaufend fälligen Steuerzahlungen) müssen gezahlt werden, weil die Studierendenschaft (so viele Groß-) Veranstaltungen ausrichtet und damit so viel Umsatz erzeugt, dass nach Finanzamt dafür Umsatzsteuerzahlungen notwendig sind. Diese Ausgaben sind damit, nicht wie die Personalkosten eine Notwendigkeit, um „Mehrwert“ für die Studierenden zu erzeugen, sondern eine direkte Folge dieses „generierten Mehrwerts“. Mit dieser Sichtweise finde ich es nicht nachvollziehbar, warum diese Steuerzahlung generell in so einem schlechten Licht dargestellt werden. Der Artikel bezieht sich zwar hauptsächlich auf den Aspekt der Nachzahlungen, allerdings sind diese nach Ende des nächstes Haushaltsjahres abgeschlossen, sodass sie nicht zukünftige Haushaltsplanungen beeinflussen werden und damit keine steigenden Kosten darstellen.
    3. Ich habe selber keine Übersicht darüber, ob sich die Anzahl oder Qualität der Veranstaltungen über die Jahre verringert hat. Allerdings finde ich es etwas kritisch, den Mehrwert für Studierende allein anhand der getätigten Ausgaben zu messen. Es lassen sich viele wichtige Formate mit keinem bis wenig Geld veranstalten. Dafür benötigt es natürlich, wie im Artikel erwähnt, engagierte Studierende für die Organisationen und Umsetzung von Veranstaltungen und Projekten. Anstatt allen Studierenden der Uni vorzuwerfen, „einzuschlafen“, wäre doch ein netter(!) Aufruf, dass man sehr gerne eigene Veranstaltungs- & Projektideen mit Hilfe von FSRen oder Referaten umsetzen kann, im Sinne des konstruktiven Journalismus angebrachter und zielführender, den ich mir allgemein vom Akrützel mehr wünschen würde.

    Nach meiner Ansicht sind der StuRa bzw. seine Strukturen generell durchaus in der Lage den entsprechenden Rahmen für die Generierung von Mehrwert für Studierenden zu schaffen. Natürlich gibt es Kritikpunkte an dem System und den auftretenden Problemen, die auch thematisiert werden können. Ich würde mir dafür nur eine weniger voreingenommene und populistische Darstellung wünschen und dass die Verfasser ihre eigene Meinung zum StuRa schlüssiger und nachvollziehbarer für die Leser*innen belegen.

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