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Sinnliche FLUT

Sinnlichkeit, Toleranz und Inspiration in einem Medium – im September soll zum ersten Mal das erotische Magazin Flut erscheinen.

von Lenah John

Körperknoten | Foto: Anna Ebert

Anna Ebert, Elisabeth Knoblich und FangSheng Chou – die drei Initiatorinnen haben sich über das Studium der Kunstgeschichte kennengelernt und beschlossen, das Projekt des Flut-Magazins zu starten. Die Idee kam dabei von einem ähnlichen Format in Leipzig. Dort erschien Das Erotik-Magazin im Juni zum zweiten Mal. „Wir waren bei der Release-Veranstaltung letztes Jahr und dachten, davon sollte es unbedingt mehr geben“, berichtet Elisabeth. Das Flut-Magazin will die Vielfalt von Geschmäckern, Vorlieben und Schönheit abbilden, heißt es im Manifest der drei, das auf dem Instagram-Account von Flut einzusehen ist.

„Wir begreifen Erotik als spannendes Themenfeld, das sehr kontrovers sein kann, wo es aber im Bereich der Magazine vor allem einschlägige Sachen gibt, Pin-up-Girls, Playboy und so weiter, wo einem sofort ein Bild in den Kopf springt“, erklärt Elisabeth. Das soll bei Flut anders sein: „Wir wollen verschiedene Ansätze zeigen, eine Bandbreite abbilden, die nicht unbedingt den normierten Sehgewohnheiten unterliegt“, beschreibt sie. Es gehe darum, sich von gesellschaftlichen Konstrukten, Vorurteilen und Diskriminierung zu lösen und eine Plattform für Vorlieben und Denkanstöße zu bieten. Die genaue Ausarbeitung ist den Kunstschaffenden selbst überlassen. „Jeder kann bei uns Beiträge einreichen, sodass es einen Austausch gibt, der möglichst viele Perspektiven zu der Frage Was ist Erotik? aufzeigt“, erläutert Elisabeth die Ideen. Das Medium ist nicht festgelegt: von wissenschaftlichen Arbeiten bis hin zu Fotografien und Malerei sei alles möglich. Bis jetzt finanzieren sie sich hauptsächlich durch Veranstaltungen wie der Call for Entries-Party und Spenden. Der nächste Schritt wäre eine Bewerbung um Fördergelder.

Jena biete als junge Stadt voller Studierender für solch ein Format ein ganz gutes Forum. „Jena ist klein und super vernetzt. Man kann schnell Kontakte knüpfen und dadurch viel leichter Projekte starten“, erzählt sie. Eine bestimmte Zielgruppe gebe es nicht. Je mehr Betrachtungsweisen – auch zwischen verschiedenen Altersgruppen – desto besser, ist der Gedanke.
Der Name Flut war eine assoziative Idee, in die vieles hineingedeutet werden kann – Körperflüssigkeit oder Wasser als sexuell aufgeladene und ursprüngliche Quelle, politische Bewegung. „Wir fanden das Wort einfach kraftvoll“, ergänzt Anna.

Das Thema für die erste Ausgabe ist die Haut. Dafür können noch bis zum 31. Juli per Mail Beiträge eingereicht werden. Dann sei erstmal wichtig, eine Auswahl zu treffen und sich Gedanken über ein Layout zu machen, bis das Magazin im Print erscheint. „Wir sind noch ganz am Anfang, mal sehen wie es wird“, freuen sich die drei.
Mail an: flut-magazin@web.de

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