Unter die Haut

Hautnah, hedonistisch und heimatlich – die erste Ausgabe des Erotik-Magazins Flut ist da.

von Luise Vetter

Bild aus der Reihe „Ulla“ Foto: FangSheng Chou

Was ist Erotik? Das fragten sich die drei Gründerinnen von Flut, Anna Ebert, Elisabeth Knoblich und FangSheng Chou, schon im Juni dieses Jahres, als wir die drei Jenaerinnen das erste Mal im Akrützel vorstellten. Seitdem ist das Team auf eine ganze Redaktion und eine Vielzahl freier Autoren und Autorinnen sowie Künstler und Künstlerinnen angewachsen und wird auch vom Gleichstellungsreferat des FSU-Stura und Fonds Soziokultur e. V. gefördert. Gemeinsam versuchen sie, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Mitteln zu betrachten, und boten jedem, der an dem Projekt teilhaben wollte, an, sich selbst Gedanken zu machen und diese einzureichen. Der Titel der ersten Ausgabe lautet „Haut“. Was sich die einzelnen Personen darunter vorgestellt haben, wird ab dem 15.11. zu sehen sein. Wir durften schon einen Blick auf das Ergebnis werfen.

„Erotik ist subjektiv“, heißt es im Manifest des Magazins, das Anfang des Jahres auf dessen Instagramaccount veröffentlicht wurde. In 13 Grundsätzen legen die Autorinnen ihre Grundprinzipien und Leitgedanken fest, auf die sich der Inhalt und der Umgang mit dem Magazin stützt. Dabei wird großer Wert auf Autonomie, Sinnlichkeit und Offenheit gelegt. Auf Titelseite, Vorspiel, Inhalt und Manifest folgen fotografische, zeichnerische, poetische und erzählerische Beiträge; eine Mischung aus offensiver Nacktheit und erster sexueller Neugier, schwarz-weißen Detailaufnahmen und grell leuchtenden Portätfotografien, flüchtigen Momenten und lang anhaltenden Gefühlen, Selbstdarstellung und Anonymität. Allerdings immer persönlich und abseits der gesellschaftlichen Normen und Idealen nistet sich die Flut zwischen Playboy und Avantgarde ein und grenzt sich doch von beiden ab. Im Gegensatz zur Content-Überflutung versucht Flut, mit Qualität statt Quantität zu überzeugen, und lässt die Personen für sich selbst sprechen, anstatt zu Objekten der Begierde zu werden. Der Sprung ins kalte Wasser der Avantgarde bleibt bis jetzt aber noch aus; noch zu sehr verlässt sich das Magazin auf monochrome Aktfotografien und romantisch-sadomasochistische Gedichte und vernachlässigt dabei im Inhalt die politische und gesellschaftliche Relevanz und die Vielfältigkeit, die das Thema bieten kann. Dennoch trägt das Magazin seinen Teil dazu bei, den Begriff „Erotik“ neu zu besetzen, weiter zu fassen und persönlicher zu prägen.

Die erste Ausgabe von Flut wird am 15.11. um 19:30 Uhr im Glashaus unter dem Motto kinkyspaceage gefeiert und danach per E-Mail an flutmagazin@web.de und über Instagram erhältlich sein.

Ihr wollt bei der Party im Glashaus die erste Ausgabe des Magazins feiern? Wir verlosen 1×2 Tickets plus ein Heft. Dann schreibt uns bis zum 14.11. um 12 Uhr, warum gerade ihr dabei sein solltet – per Direktnachricht bei Facebook, Instagram oder per Mail an redaktion@akruetzel.de.

Kleingedrucktes: Veranstalter des Gewinnspiels ist die Jenaer Hochschulzeitung Akrützel (www.akruetzel.de). Teilnahmeberechtigt ist jede Person. Wer gewonnen hat, wird auf dem Weg seiner Teilnahme kontaktiert. Erhobene Daten werden nur zur Abwicklung des Gewinnspiels verwendet.

Schreibe einen Kommentar

*