Keinen Bock auf Stadtlärm? Endlich mal wieder ins Grüne,
aber der Para ist voll? Ab aufs Fahrrad!
von Marcel Haak
Wer sich nicht gerne mit Mund- und Nasenschutz in die öffentlichen Verkehrsmittel setzt, greift momentan wahrscheinlich vermehrt auf das gute alte Fahrrad zurück. Doch kann es anstrengend sein, wenn man ständig in Jenas Großstadtdjungel mit Autos, Fußgängern und anderen Radfahrenden um jeden Zentimeter Straße und Radweg kämpfen muss. Um diesem stressigen Alltag zu entgehen, ist eine Radtour außerhalb des Stadtgebietes geradezu perfekt. Nicht nur fährt es sich dort entspannter, auch ist die Aussicht schöner und es ist eine Wohltat für Körper und Seele. Bloß wo soll man hinfahren?
Alle, die ein wenig durch die Natur fahren möchten, können der Saale aus Jena heraus folgen. Egal in welche Richtung man fährt, hat das den Vorteil, dass sich die zu erklimmenden Anstiege in Grenzen halten und das Sich-verfahren schwierig ist, da der entsprechend benannte Saale-Radweg gut ausgeschildert ist. Wird die Strecke beispielsweise Richtung Norden gefahren, wird nach gut 15 Kilometern schon Dornburg erreicht und man kann sich an der beschaulichen Schlossanlage ergötzen. Wer sehr motiviert ist, fährt dann die gut 50 Kilometer lange Etappe zu Ende und kommt schließlich in Naumburg an. Unterwegs gibt es nicht nur die eine oder andere Burg, sondern auch nette Restaurants, Cafés und einige Weingüter.
Wem das für einen kleinen Tagesausflug zu viel ist, der kann sich auf den Kirchenradweg Jena-Thalbürgel stürzen. An sich knapp 15 Kilometer lang, kann aus der Strecke ganz einfach eine Runde gemacht werden, die einen dann von Thalbürgel über Golmsdorf entlang der Saale wieder nach Jena führt und insgesamt gut 30 Kilometer lang ist. Wie der Name schon verrät, führt der Weg an einigen Kirchen aus der Umgebung vorbei, die Strecke ist aber auch ohne Begutachtung der jeweiligen Gotteshäuser sehr schön zu fahren.
Und wer keine Lust hat, ständig an der Saale entlang zu radeln, kann sich auch einfach auf den ungefähr 25 Kilometer weiten Weg nach Weimar machen. Ist das Saaletal erst einmal überwunden, lassen die Anstiege nach und es gibt freie Wahl, wie man Goethe und Schiller besuchen fahren möchte. Entweder der Bundesstraße folgen oder sich seinen Weg über verschiedene Dörfer bahnen. Letzteres ist allerdings deutlich empfehlenswerter, nicht nur ist die Distanz nahezu gleich, auch ist die Strecke viel schöner und es gibt nicht so viel Verkehr, der einen über den Haufen fahren könnte. Einmal in Weimar angekommen, kann man sich dort einen schönen Tag machen und wieder nach Jena zurück fahren, wahlweise mit dem Rad oder dank Thoska auch kostenlos mit dem Rad in der Bahn. Wer allerdings noch Kraft in den Beinen oder einfach einen starken Rückenwind hat, kann natürlich auch von Weimar noch weiter bis Erfurt fah-ren, damit würde sich die seit Jena zurückgelegte Distanz dann auf 50 Kilometer erhöhen. Auch hier gilt wieder, dass der Weg über die Dörfer der schönere ist.
Für alle Strecken gilt, dass sie hauptsächlich aus asphaltierten Wegen oder Straßen bestehen, jedoch gibt es hier und dort, gerade in Dörfern, gerne auch ein paar gepflasterte Wege. Natürlich gibt es noch ganz viele andere großartige Wege in der Gegend und ich möchte jeden dazu ermuntern, die Umgebung mit dem Rad zu erkunden, das hält fit und ist gut für die Umwelt.