Dem Ende entgegen

Die Legislatur des Studierendenrates der EAH neigt sich dem Ende zu. Vier Stura-Mitglieder sprechen über Erfolge und Schwierigkeiten ihrer Amtszeit.

von Undine von Lucadou

Von links nach rechts: Pascal, Lukas, Kristina und Inga | Foto: Undine von Lucadou

Zu Anfang sitzen Lukas Spantzel, der Leiter des Referats Öffentlichkeitsarbeit, und die Vorsitzende Kristina Worch in Raum 05.00.07 und lassen die letzten Monate der Stura-Arbeit Revue passieren. „Ich fand es super, dass wir wieder eine größere Präsenz bei den Einführungstagen hatten“, beginnt Lukas. Das bestätigen auch Pascal Pastoor und Inga Glökler, die etwas später dazustoßen. „Ich denke aber, dass der Stura weiterhin Öffentlichkeitsarbeit betreiben muss, damit die Studierenden auch wissen, wo wir überhaupt als Anlaufstelle verfügbar sind“, meint Pascal, stellvertretender Leiter des Referats Hochschulpolitik und Öffentlichkeitsarbeit. Bei den Erstitagen habe der Stura durch eine Befragung wertvolle Impulse erhalten, die in der gesamten Legislatur Wirkung entfalten konnten. Die Idee eines Spieleabends entstand ebenso wie die des Running Dinners. Beides wurde von den Studierenden sehr gut angenommen.
Als persönlichen Erfolg bezeichnet Pascal als Hauptorganisator die Weihnachtsfeier der EAH, die überdurchschnittlich gut besucht war und bei der sich auch der Rektor für einen Glühwein sehen ließ. „Ich war zwar nicht an der Organisation beteiligt, ich habe aber mitbekommen, was alles im Voraus auch schieflief. Als die Aula dann voll war, war das ein Riesenerfolg!“, bestätigt Inga, die das Referat Koordination studentische Gremien leitet.
Dass das Engagement auch manchmal eine Herausforderung sein kann, erzählt auch Kristina. „Mir macht das ganze Bürokratische Spaß, also Dokumente erstellen und Amtsbestätigungen schreiben. Das kann aber gleichzeitig auch anstrengend sein, zum Beispiel wenn die Arbeit zu viel oder überbürokratisch wird.“

Politische Meinungen stehen im Hintergrund.

Ein persönlicher Erfolg von Kristina sei die Finanzverordnung, die thüringenweit angepasst werden musste und nun komplett genderneutral geschrieben werden konnte. Für Kristina ist das auch ein persönliches Anliegen, was sie weiterhin umsetzen möchte. Obwohl anfangs viel Kritik eingebracht wurde: Grund dafür war, dass in der neuen Finanzverordnung Personen als Haushaltsverantwortung bezeichnet werden, woraufhin unter anderen der Justiziar der EAH einwandte, dies sei laut Duden keine Personenbezeichnung. Der Stura konnte ihn jedoch mit dem Argument, dass Sprache im ständigen Wandel sei und der Duden nicht immer den aktuellsten Stand der Sprache abbilde, für ihr Anliegen gewinnen.
Ein weiterer Erfolg ist für die Vorsitzende das Gremium selbst, was auch Lukas bestätigt. „Es sind alle viel aktiver. Manchmal fragt man sich am Anfang schon, ob alle zu der Sitzung kommen, aber am Ende tauchen doch immer alle auf.“ Lukas fügt hinzu, dass die 17 Mitglieder des EAH-Stura durch ihre übersichtliche Größe relativ schnell und effektiv entscheiden könnten. Und wenn es mal nicht klappt, gebe es ein Meinungsbild und die Diskussion sei damit meist erledigt. „Unser Vorteil ist, dass wir uns nicht in politische Gruppen aufspalten“, meint Kristina. „Es gibt viele, die in Parteien aktiv sind. Aber das steht immer im Hintergrund, wenn es um den Stura geht.“ Dadurch könne das Gremium losgelöster und freier arbeiten.
Lukas nennt als ein weiteres Highlight in dieser Legislatur die Beschließung des Kulturtickets. In einer Kooperation mit Jenakultur können Studierende für zwei Euro pro Semester und freien Eintritt in die Jenaer Philharmonie, die Städtischen Museen, das Theaterhaus Jena und das Deutsche Optische Museum erhalten. Gerade befindet es sich in der Umsetzung. „Ich finde, was uns da geboten wird, ist unglaublich“, meint Lukas.
Doch noch nicht alles ist erfolgreich abgeschlossen: Inga führt an, dass es für das Semesterticket noch keine wirkliche Lösung gäbe. Zwar liegt für die nächsten Semester ein Kompromiss bereit, aber eigentlich ist die ganze Sache noch nicht geklärt. „Ich hoffe, dass man sich dabei einig wird.“

Kommunikationsprobleme

„Ich glaube, eine Herausforderung, die dem Stura für die Zukunft auf jeden Fall bevorstehen wird, ist, integrativer mit den Fachschaften zusammenzuarbeiten“, fügt Pascal hinzu. In der Zusammenarbeit bestünden eindeutig Probleme, zum Teil auf kommunikativer Ebene und zum Teil grundsätzlicher Art. Lukas erklärt als IT-Manager, dass die Fachschaftsräte an den Stura herangetreten seien, um die Verantwortlichkeit für die eigenen Websites zu klären. „Wir sind das Kontrollgremium von den Fachschaftsräten und für uns wäre es schön, wenn wir ihre Websites mit betreiben“, sagt Lukas: „Die Diskussion ist ein bisschen größer geworden, weil man an vielen Ecken diskutieren muss.“
Auf der Tagesordnung stehe für ihn aber erst einmal die Erneuerung der Technik im Stura-Büro. Er deutet auf große Bildschirme, die bereits eingetroffen sind. Außerdem sei vor Ende der Legislatur noch einiges mehr los. Nach der erfolgreichen Filmvorführung zu dem Thema „Tierische Landwirtschaft und Nachhaltigkeit“ von Seb Alex warten noch zwei Veranstaltungen zu Gemeinwohlökonomie, ein Spielenachmittag im Paradies und Mahnwachen mit Fridays for Future auf die EAH.

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