Kulanzkonflikt

Ein Kommentar zum Umgang mit Finanzanträgen beim FSU-Stura

Der FSU-Stura hat sich erst während der laufenden CollegiumJ-Veranstaltung dazu entschieden seine Förderung von 500 Euro zurückzunehmen. Dies ist kein guter Stil. Mag sein, dass sich zwischenzeitlich neue Fakten ergeben haben, aber die Verfahrensweise mit dem Förderantrag für das „CollegiumJ“ zeigt, dass der FSU-Stura seinen Umgang mit externen Finanzanträgen dringend verbessern muss.
Es braucht endlich klare Richtlinien, welche Veranstaltungen von den Semesterbeitragsanteilen aller FSU-Studenten, die der Uni-Stura verteilen darf, gefördert werden und welche eben nicht. Bisher orientiert man sich zwar bereits an Aspekten wie dem Nutzen für die Studenten, dem Bezug zu Jena oder der unkommerziellen Ausrichtung der Projekte, feste Regeln oder eine Gewichtung der Kriterien gibt es aber nicht. Der von Vorstandsmitglied Felix Quittek eingebrachte Antrag auf veränderten Umgang mit externen Finanzanträgen muss sowohl inhaltlich diskutiert als auch schnellstmöglich beschlossen werden.
Nach nicht mal einem Drittel des Haushaltsjahres ist bereits über die Hälfte des Postens für allgemeine externe Projekte ausgegeben. Bisher wurden viele Anträge aus Kulanz bewilligt, obwohl sie bestimmte Auflagen nicht erfüllt haben oder erfüllen konnten. Eigentlich muss das Stura-Logo auf allen Flyern einer geförderten Veranstaltung erscheinen, ist das Material aber bereits gedruckt, reicht oft auch ein Aufkleber oder sogar nur eine mündliche Erwähnung während der Veranstaltung. Leider hat niemand ein Recht auf Kulanz. Diese Praxis schafft Intransparenz, weil nur noch schwer nachvollzogen werden kann, wann ein Verstoß gegen Auflagen gravierend genug ist, um eine Förderzusage zurückzunehmen. Umgehen ließe sich dies mit längeren Antragsfristen. Das Problem dabei: Diese lassen zwar mehr Zeit zur Prüfung, machen aber den Antragsablauf unflexibler und bürokratischer.
Außerdem sollte über Sinn und Unsinn einer Zusage unter Vorbehalt entschieden werden. Diese Zwischenform schafft Unsicherheit und wäre bei Beschlüssen auf Grundlage fundierterer Informationen überflüssig. Vor allem muss sich das Gremium besser über Projekte, für die ein Antrag gestellt wurde, informieren (und dafür genügend Zeit bekommen), damit nicht noch einmal Geld zurückbehalten wird, nachdem jemand auf die Idee kommt, sich die Projektwebsite genauer anzusehen.

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