Nordlichter in Jena

Tina Dico überzeugte durch ein intensives aber kurzes Konzert

Von Franziska Gleiniger

Foto: Flämig/Kulturarena

An einem lauen Sommerabend Ende Juli erlebte Jena Nordlichter. Angekündigt war Tina Dico. Aber bevor sie die Bühne betrat, spielte ihr isländischer Bandkollege Helgi Jonsson ein paar seiner Lieder und stimmte das Publikum auf die dänische Sängerin ein.

Den Abend begann sie mit „Break of Day“ und danach folgten die verschiedensten Songs aus ihren diversen Alben. Ihre Lieder changierten zwischen locker leicht und schwermütig, zwischen langsam und schnell, zwischen Soul, Pop und Rock. Manchmal konnte man sich in den Texten verlieren („Friend in a bar“), manchmal hielt die Musik das Publikum kaum auf den Bänken („Nobody’s man“). Eine Geschichtenerzählerin ist Tina Dico dabei nicht. Stattdessen spiegeln ihre Texte Stimmungen und Momentaufnahmen wider, in denen es um Liebe und das Leben geht.
Insgesamt waren ihre gespielten Lieder eher ruhig. Dies erklärte sie damit, dass sie in letzter Zeit zu oft auf diversen Festivals auftrat. Aber auch so: Das traurige, schaurig schöne „The Road“, das ruhige „Room with a View“, „Count to ten“ und viele andere (um nicht alle zu nennen) machten diesen Abend zu einem unvergesslichen Abend – nicht nur für Fans, sondern auch für all diejenigen, die Tina Dico erst dank der Kulturarena kennen gelernt haben. Dabei half neben der gut aufgelegten und charmanten Dänin auch Helgi Jonsson, der das Publikum durch seine heitere Art und seinen österreichischen Akzent für sich einnahm. Trotz euphorischen Jubels konnte Tina Dico nur zu zwei Zugaben bewegt werden. Und so war der Zauber einer nordischen Sternennacht leider schon nach anderthalb Stunden vorbei.

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