Im Westen was Neues

Die Sanierung des Westbahnhofs ist angelaufen

Von Dirk Hertrampf und Sabrina Jaehn

Bonjour tristesse. Foto: Sabine Bandemer

Die gute Nachricht zuerst: Die Instandsetzung des Westbahnhofs hat bereits begonnen. Die schlechte: Bisher hat es kaum jemand gemerkt. Und das, obwohl sich in der letzten Zeit schon einiges getan hat am – rein nach dem Fahrgastaufkommen gerechnet – zweitgrößten Bahnhof Thüringens. Graffiti sind entfernt und die Bahnsteigüberdachung ist saniert worden, es wurde gemalert und die Bahnhofshalle erhielt neue Türen.
Die bisherigen Maßnahmen unterstreichen jedoch nur, wie nötig es ist, auch den Rest des Gebäudes in die bauzeitliche Gegenwart zu hieven: Schneeweiße Türrahmen krallen sich an bröckeligen roten Kaiserzeitbackstein und die verstärkte Videoüberwachung filmt größtenteils zwar unbeschmierte, aber dafür putzlose Wände. Doch bis Ende dieses Jahres soll das alles der Vergangenheit angehören. Gemeinsam mit dem Bahnhof Göschwitz hat der Westbahnhof nun Fördermittel aus dem „Bahnhofverschönerungsprogramm“ des Landes erhalten. Mit dessen Hilfe soll die Renovierung weiter vorangetrieben werden. Die Wartehalle und die Fahrkartenschalter sollen modernisiert und neue Fahrkartenautomaten installiert werden.Auch das gastronomische Angebot soll ausgebaut werden. So warb die Imbisskette „Subway“ schon Anfang des Jahres mit ihrer baldigen Präsenz im Bahnhof. Ebenso wird ein „Coffee Culture“ demnächst das Verlangen der Fahrgäste nach frischem Kaffee stillen.
Es gibt jedoch auch Dinge, die die Nutzer der beiden Bahnsteige weiterhin entbehren müssen. So ist die Installation von Münz-Schließfächern ebenso wenig vorgesehen wie die Einrichtung einer Bahnhofstoilette. Man sollte sich also bei aller Euphorie über die Modernisierungsmaßnahmen vor dem Kaffeekauf auch in Zukunft genau überlegen, ob die Wartezeit auf den Zug kurz genug ist, um sich notfalls auf der Zugtoilette erleichtern zu können, oder ob die Büsche in Bahnhofsnähe blickdicht genug sind…

Schreibe einen Kommentar

*