Der Uni auf‘s Dach steigen

Jenaer Verein will sauberen Strom durch Solaranlage fördern

Von Sören C. Reimer

“Bist du an Umweltthemen interessiert?”. Foto: SUNFRIED

Jena soll grüner werden – das findet zumindest der Verein „Sunfried“. Er möchte auf dem Dach des Laborgebäudes der Umweltchemie in der Lessingstraße eine Solaranlage errichten. Das soll aber nur der erste Schritt sein, erklärt Mareike Keppler, Pressesprecherin des Vereins. „Wir wollen auch einen Beitrag zur Energiewende leisten und Bürger Jenas, Studierende und die Uni zum Umdenken bewegen.“ Zusammen mit mehr als einem Dutzend anderer Studenten und Mitarbeitern der Uni engagiert sich die 25-Jährige seit Anfang des Jahres für das Projekt. Als Vorbild gelten zahlreiche Solar-Projekte anderer Hochschulen, die sich im Uni-Solar-Netzwerk zusammengefunden haben. Unterstützt wird das Projekt vom Umweltreferat des Stura, der Arbeitsgruppe Regionalklima, dem Arbeitskreis Nachhaltigkeit, der Grünen Hochschulgruppe Jena, der Grünen Jugend Jena sowie der Klimaschutzstiftung Thüringen.

Eine Solaranlage zu planen, herzustellen und auf ein Dach zu setzen ist eine teure Angelegenheit: Die Kosten für die Errichtung der Anlage werden auf 50.000 Euro geschätzt. Die Mittel sollen von Jenaer Bürgern und Studierenden in Form von Spenden und Darlehen kommen. Darlehensgeber können dabei zwischen einer zehn- und zwanzigjährigen Laufzeit wählen und erhalten ihr Geld über diese Zeit gleichmäßig mit mindestens vier Prozent Zinsen zurück. Denn jeder Betreiber von Solaranlagen erhält, wenn er die gewonnene Energie in das Stromnetz einspeist, eine gesetzlich garantierte Vergütung. Angepeilt wird eine Leistung von zehn Kilowatt. Damit könnte die Anlage im Jahr 7.000 bis 12.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, was in etwa dem jährlichen Strombedarf von zwei Vierpersonenhaushalten entspricht.
Um Anleger zu gewinnen, ist der Verein derzeit in Jena auf Werbetour. Mit Ständen in der Stadt, an der Uni und der FH, mit Flyern, Newslettern und Bannern soll auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. Die so genannte Zeichnungsphase soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, bisher konnten 11.000 Euro gesammelt werden. Das Interesse am Projekt sei groß, berichtet Keppler. „Aber dieses Interesse auch konkret umzusetzen, ist eine schwierige Angelegenheit.“ Daher sind weitere Veranstaltungen wie etwa eine Vortragsreihe und eine Filmvorführung geplant, um noch mehr Jenenser von einer nachhaltigen Stromversorgung zu überzeugen.

Mehr Infos: www.sunfried.de und
www.unisolar-netzwerk.de

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