Geld sparen, Geld verdienen

Von Isabel Schlegel

„O, ihr unsterblichen Götter! Sie sehen es nicht ein, die Menschen, welch große Einnahme die Sparsamkeit ist“, stellte schon der berühmte römische Redner Cicero enttäuscht fest. Ob sich an dieser Erkenntnis heutzutage, über 2.000 Jahre später, viel verändert hat, ist angesichts der aktuellen Kreditkrise fraglich. Fest steht dagegen, dass viele Studenten dazu gezwungen sind zu sparen – ob sie nun wollen oder nicht. Denn 686 Euro hat ein Student in Thüringen durchschnittlich im Monat zur Verfügung. Rund ein Drittel aller Studenten muss mit weniger als 600 auskommen und liegt somit sogar unter der relativen Armutsgrenze für den Osten Deutschlands. Sparen ist da keine Lifestyleentscheidung, sondern eine Überlebenstechnik. Deshalb hier eine kleine Auswahl an Überlebenstipps für den studentischen Haushalt:

MOBILITÄT

Couchsurfing (www.hospitalityclub.org): Nicht nur auf Urlaubsreisen perfekt, um kostenlos in fremden Gegenden zu übernachten. Auch zur Überbrückung bei der Wohnungssuche in Jena allemal billiger als ein Hotel.
Mitfahrzentrale: Deutlich billiger als Bahn fahren und interessante Gespräche während der Fahrt gibt es meist kostenlos dazu.
Öffentliche Sportanlagen: Einfach unauffällig reinschleichen und eine kostenlose Dusche genießen.

WÄRME

Warm anziehen: Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6% der Heizkosten.
Restwärme nutzen: Backofen oder Elektroherd ruhig schon 5 Minuten vorher ausschalten, denn durch die Restwärme wird das Essen auch so gar. Auch heißes Badewasser muss nicht ungenutzt im Abfluss versickern, sondern kann die Wohnung aufwärmen.

STROM

TetraPaks für den Kühlschrank: An kalten Wintertagen TetraPaks mit Wasser füllen, draußen hart gefrieren lassen und in das oberste Kühlschrankfach stellen. Beim Auftauen wird aus dem Kühlschrank Wärme aufgenommen und so Strom gespart. Schon zwei Tetrapaks können 50% Energieersparnis bringen.
Nachtschwärmer aufgepasst: Bei den meisten Anbietern ist Strom nachts billiger, deshalb besser nachts Wäsche waschen.
Energiesparlampen: Finanziell und ökologisch besser – weiß eigentlich jeder, kaufen nur immer noch viel zu wenige.
ELEKTROGERÄTE

Geiz ist bei Elektrogeräten nicht geil: Alte, schlecht verarbeitete Geräte sind wahre Strom- und somit Geldfresser. Um zu testen, ob der eigene Kühlschrank noch brauchbar, ist kann man einfach ein Buch auf ihn legen. Ist das Buch nach ein paar Stunden kalt, sollte man etwas an der Isolierung verbessern.
Klein, aber fein: Wasserkocher, Kaffeemaschine, Minibackofen, Mikrowelle – all diese Geräte verbrauchen deutlich weniger Strom als ihre großen Brüder Herd und Backofen.

ESSEN UND TRINKEN

Happy Hour: Ob Margharita im „El Sombrero“ (19 bis 20 Uhr) oder Wurstbrötchen in der Goethegalerie (ab 19 Uhr) – plötzlich kostet alles nur noch halb so viel. Jena steckt voller Preisüberraschungen, man muss nur die Augen offenhalten.
Strumpfhose zweckentfremdet: Kaputte Strumpfhosen müssen nicht in der Mülltonne landen, sondern können als Kaffeefilter weiterverwertet werden. Na dann, wohl bekomm‘s!
Dschungelbuch: Der eine oder andere Werbegutschein ist durchaus brauchbar. Oder wer würde schon einen kostenlosen Espresso ablehnen?
Akrützelsitzung, immer wieder dienstags um 19.00 Uhr: Kostenloses Abendbrot, Schokolade und Apfelschorle in netter Gesellschaft. Man sollte nur früh genug wieder gehen, bevor man am Ende noch einen Artikel schreiben muss.
Isabel Schlegel

Allgemein

4 Antworten auf Geld sparen, Geld verdienen

  • Noch einige Ergänzungen:

    “Mitfahrzentrale: Deutlich billiger als Bahn fahren”–> Mit zwei gesunden Beinen (gibt es normalerweise bei jeder Geburt mit dazu) ist jede Reise kostenlos

    “Öffentliche Sportanlagen: Einfach unauffällig reinschleichen und eine kostenlose Dusche genießen.” Wem das zu aufregend ist, der kann auf Regen warten, ein kleines Bad in der Saale (sogar kostenlos und jederzeit verfügbar) ist auch nicht zu verachten.

    “Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6% der Heizkosten.” Wer heizt, ist selbst schuld: der eigene Körper gibt genug Wärme ab (alles was im Kleiderschrank ist anziehen!) und wer sich schon immer einmal eine Eisbahn ins Wohnzimmer zaubern wollte, braucht dazu keine Klimaanlage mehr.

    “Auch heißes Badewasser muss nicht ungenutzt im Abfluss versickern” Spart das heiße Badewasser und greift den Rat mit der Öffentlichen Sportananlage auf, Wasser kostet nämlich auch Geld.

    “Wasserkocher, Kaffeemaschine, Minibackofen, Mikrowelle” Wer solche Dinge sein Eigen nennt, wagt es, sich arm zu nennen?

    “Margharita im „El Sombrero“” Leitungswasser! Wem das zu teuer ist, kann auf Wasser aus der Saale zählen (sind Flüsse nicht praktisch?).

  • Zitat: ““Öffentliche Sportanlagen: Einfach unauffällig reinschleichen und eine kostenlose Dusche genießen.” Wem das zu aufregend ist….”

    Was heisst hier zu aufregend? Wenn sich einer aufregen muss, dann wohl die Sportvereine, die die Mehrkosten tragen müssen. Ganz zu schweigen von dem merh an Dreck der fabriziert wird, fremde Menschen in der Umkleide, Diebstahl…

    Bewegt euch doch weniger, dann müsst ihr weniger Duschen. Oder macht doch 3x die Woche Sport. Dann ist es berechtigt, dass ihr dort duschen dürft!

    Als ob die Mehrkosten von den Vereinen selbst getragen werden, das müssen die Teilnehmer zahlen mit höheren Beiträgen. Und wer sind die Teilnehmer meistens? Studenten!

    Unglaublich, was man hier lesen muss…

  • Ich konnte Couchsurfing nicht so wirklich ausprobieren, ich hab immer Bange dass es nicht funktioniert. Kannst du mir da ein paar Tipps geben?

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