Volle Pleite

Warum das 4-dip-Festival gescheitert ist.

Das Gespräch führte Conrad Ziesch

Anlässlich der 450-Jahr-Feier der FSU hatte das Kulturreferat des Stura im August das internationale Fest Four Days in Paradise (4dip) organisiert. Es sollte die größte studentische Initiative im Jubiläumsjahr werden. Der Titel der Veranstaltung versprach viel. Vielleicht zu viel, wie Mitorganisator Christian Triebel rückblickend meint.

“Es hätte besser laufen können”, sagt Christian Triebel.
FOTO:Conrad Ziesch

In den vier Veranstaltungstagen sind 3.000 Besucher zu eurem Festival gekommen. Wären außerhalb der Semesterferien nicht mehr zu erwarten gewesen?
Der Termin war sicher nicht der günstigste, das war uns von Anfang an bewusst. Wir befanden uns jedoch in einer Zwickmühle: Vorher fand die Kulturarena statt. Hätten wir den Termin später angesetzt, wäre der Sommer schon vorbei gewesen. Außerdem wollten wir den Studenten aus Europa die Möglichkeit geben, in ihren Semesterferien nach Jena zu kommen.

Euer erklärtes Ziel war es, in Anspielung auf das Gründungsjahr der Universität 1.558 Studenten nach Jena einzuladen. Wie viele sind gekommen?
Wir haben 1.558 Studenten aus ganz Europa angeschrieben, die das Festival hätten kostenlos besuchen können. Dass es am Ende nur etwa 350 Studierende wurden, ist schade. Für die aber war es ein tolles Erlebnis.

Abgesehen von der Terminwahl, wurden weitere Fehler bei der Planung gemacht?
Sicher hunderte. Wir hätten mehr Zeit brauchen können als die acht Monate, die wir zur Organisation hatten. Insgesamt waren wir dabei zu fünft. Rückblickend hätten wir vielleicht eine Nummer kleiner planen sollen.

Die Größe hatte sicherlich ihren Preis. Was hat das Festival gekostet?
Es war weniger als die Kulturarena, aber mehr als eine Semesteranfangs-Party. Wir können von einem Betrag im fünfstelligen Bereich ausgehen, von dem nur ein geringer Teil vom Stura und damit aus Beiträgen der Studenten aufgebracht wurde. Das kleine Minus, das wir am Ende der vier Tage hatten, wurde von unserem Veranstalter, der Juschka- und Liebig-GbR getragen.

Wer hat die weiteren Kosten der Veranstaltung getragen?
Das Festival wurde maßgeblich von der Universität und dem Studentenwerk finanziert. Ein großer Teil des Geldes kam weiterhin von Sponsoren.

Nun geht das Universitätsjubiläum seinem Ende entgegen. Ist eine Neuauflage von Four Days in Paradise ohne diesen Rahmen überhaupt denkbar?
Ganz ausgeschlossen haben wir das nicht. Was uns fehlt, ist die tatkräftige Unterstützung im Kulturreferat. Viele unserer Mitglieder orientieren sich gerade neu. Ein solches Festival zu organisieren bedeutet einen riesigen Zeitaufwand, bei dem man am besten zwölf Monate am Ball bleiben sollte. Wenn wir neue Helfer finden, könnte ich mir in zwei Jahren eine Neuauflage von Four Days in Paradise gut vorstellen.

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