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Text von Christoph Worsch/ Bilder von Sarah Salzmann
Verschwitzte, hüpfende Körper. Fliegende Schokoriegel. Lothar König mit einer Flasche Schnaps auf der Bühne und zu allem Überfluss ein paar verrückte Musiker mit Tiermasken vor einer grölenden Menge. Käptn Peng enterte mit Der Tentakel von Delphi am Freitag das ausverkaufte Kassablanca und ließ keinen Zweifel daran, dass Rap lebt. Nicht der Proll- oder Gangster-Rap der letzten Jahre, sondern Hip-Hop ganz in der Tradition der späten 90er.
Passend dazu die Atmosphäre an diesem Abend: Viel Rauch, eine drückende Hitze, diffuses Licht. Es hätte ein Jam aus eben jener Zeit sein können. Die klischeehaften Freestyle-Einlagen inklusive. Was den Käptn, der ansonsten als Schauspieler Robert Gwisdek sein Unwesen treibt, mit samt seinem Bruder Shaban schon nach kurzer Zeit zu einer großen Fangemeinde verholfen hat, ist ihr Spiel mit der Sprache.
Vom Rapstil und dem Zusammenspiel untereinander sehr ähnlich zu Der Tobi und das Bo ( später 5 Sterne Deluxe ) bestechen ihre Texte durch Wortwitz und teils absurden Geschichten. Das lockt auch diejenigen an, die so ganz und gar nicht in die Schublade Rapfan zu passen scheinen. So bricht die Szene auf und eine bunt gemischte junge Menge tanzte sich durch die Nacht, die der Käptn erst nach gut zwei Stunden verlässt. Zurück blieb eine erschöpfte und beseelte Gefolgschaft.
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