Norwegerinnen spielen auf der Grinsekatze

Von Jan-Henrik Wiebe



Foto: Jan-Henrik Wiebe

Eine Bass-Balalaika ist etwas Auffälliges. Wenn diese dann noch aussieht wie eine grinsende Katze und von vier wirbelnden Norwegerinnen an der Nase gekitzelt wird, verspricht das viel Spaß. Bis zum 14. Juli mussten die Jenaer warten, bis die Band „Katzenjammer“ wie versprochen wiederkamen. Im Gepäck hatten die vier neben alten Liedern auch ihr neues Album „A kiss before you go“, das erst im September erscheinen wird. In der ausverkauften Kulturarena sangen Turid, Solveig, Anne Marit und Marianne ihre Lieder auf Englisch und Norwegisch – über eine Bar in Amsterdam, einen Ritt auf dem Rücken des Teufels und wie es ist, gleichzeitig am „Ost- und Westpol“ zu sein.
Auch wenn der Name Katzenjammer verspricht, einen deutschen Ursprung zu haben, ist das nur auf Umwegen richtig. Er ist von einem amerikanischen Comicstrip inspiriert, der erstmals 1897 in der Sonntagsbeilage des New York Journal veröffentlicht wurde. „The Katzenjammer Kids“ sollten an Wilhelm Buschs Max und Moritz angelehnt sein.
Solveig begrüßte die Fans auf Deutsch – in einem kurzen weißen Rock und einem langärmligen, ebenfalls weißen Oberteil. Power-Frau Marianne kam im kleinen Schwarzen und einer übergroßen Perücke auf die Bühne. Turid trug ein schlichtes blaues Kleid. Die vier Frauen verzauberten das Publikum mit ihrer Musik und Darbietung: So spielte Anne Marit drei Instrumente zugleich und sang zwischendurch auch noch. Dieser Abwechslungsreichtum war sowohl am wilden Wechsel der Instrumente zu sehen, als auch an den Musikstilen zu hören, die sie zu kombinieren verstehen: Manchmal klangen sie nach einer Mischung aus Jazz-Soul-Rock und im nächsten Lied nach Nashville-Folk-Gipsy. Mariannes Stimme machten die souligen Lieder der Band unverwechselbar. Die Songs vom neuen Album zeigten, dass sie sich weiterentwickelt und von ihren Pop-Einflüssen entfernt haben.
Gerade das Publikum im vorderen Bereich ließ sich von der Energie der vier Norwegerinnen mitreißen. Marianne, die immer wieder versuchte auch die Gäste in den hinteren Reihen mitzunehmen, konnte dort weniger ausrichten. Letztendlich schienen aber alle Zuschauer begeistert.

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