Reggae vom Rhein

Gentleman brachte das Jenaer Publikum zum Schwitzen

Von Pauline Weiß

Foto: Akrützel/Anna Zimmermann

Schwül war es, als eine bunte Menschenmenge am Abend des 17. Juli in die Kulturarena strömte, um Gentleman zu lauschen, zu huldigen und ausgelassen zu tanzen und zu springen. Pünktlich um 20 Uhr läuteten die beiden Background-Sängerinnen Tamika und Mamadee das Konzert ein und entfachten stimmgewaltig die Feierlaune des Jenaer Publikums, das sich sogleich zu den smoothen Rhythmen im Takt wiegte. Ließ man den Blick über die sanft wogende Masse schweifen, konnte man Menschen von unter fünf bis über 50 Jahren entdecken. Besonders süß war inmitten der Menge ein kleiner Junge mit quietsch-grünen Ohrenschützern.

Von kräftigem Jubel begleitet kam Gentleman auf die Bühne und entführte die Zuhörer direkt mit seiner geschmeidigen Stimme nach Jamaika: „…so far away…“. Musikalisch untermalte die Far East Band, die mit zwei Schlagzeugen begeisterte, seinen Gesang. Unermüdlich feuerte Gentleman das Publikum mit lauten „Jena“-Rufen an. Allerdings variierten seine Anfeuerungen kaum. Erstaunlich, dass diese simple Message die Menschen so aufdrehen ließ.

Neben vielen bekannten Liedern, wie beispielsweise „Leave us alone“, gab Gentleman eine Kostprobe seines neuen Albums „Another Intensity“. Mit A-cappella-Einlagen präsentierte er sein musikalisches Talent. Die Feierwütigen sprangen und hüpften bei jedem Lied mehr. Bis in die letzten Sitzreihen hinauf schwang das Publikum begeistert mit den Armen. Irgendwann flogen auch die üblichen Sticks in die Meute.

Problemlos ließ sich Gentleman vom Publikum zu drei Zugaben überreden. Auch hier gab er einfach alles. Bei der dritten Zugabe befahl er „…everybody get crazy…“ und die Menge gehorchte! Zum Abschluss beschwichtigte er die tobende Menschenmasse mit einem A-cappella-Tribut an Bob Marley.

Gentleman überzeugte energiegeladen mit einem klasse Konzert, das leider viel zu schnell vorüber ging. Insgesamt wurden ungefähr 2.500 Besucher gezählt. Aber all die vielen Menschen, die den Engelsplatz vor der Kulturarena bevölkerten, wurden dabei nicht erfasst. Nicht annähernd so viele Gäste besuchten die After-Show-Party im Kassablanca. Mit der Arenakarte kam man sogar günstiger in den Laden. Während Gentleman hier von Vielen unerkannt über die Tanzfläche hottete – vielleicht lag es daran, dass er seinen Hut nicht trug – konnten die DJs die ausgelassene Stimmung des Konzerts nicht aufrechterhalten.

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