Ausbeutung in der Neuen Mitte

Tino Stützer ist Inhaber von mehreren Rewe-Filialen in und um Jena. Einige seiner Ex-Mitarbeiter:innen packen über den Jenenser Einzelhandelmogul aus.

Text von Oleksandra Samokhina und Markus Manz
Zeichnungen von Antonia Braun und Oleksandra Samokhina

Man stelle sich das erste Kennenlerntreffen unter den Rewe-Neulingen vor. Die Stimmung ist freundlich, Nervosität wird überspielt und es wird sich über die blühenden Weihnachtssterne gefreut. Der Chef richtet sich nach einigen Willkommensworten an die Neulinge: „Und jetzt bitte ehrlich mitteilen, gibt es jemanden unter euch, der zu Weihnachten was vorhat?“ Zögerliche Stille und gespanntes Umschauen gehen durch den Raum, bevor sich jemand schließlich zu Wort meldet: „Ich würde gerne an Weihnachten zur Familie fahren, weil sie weiter weg wohnt.“ „Dann muss ich Ihnen leider mitteilen, dass sich unsere Wege hier trennen.“

Tino Stützer ist Inhaber der Rewe-Märkte in der Neuen Mitte, Jena Nord und in Bürgel. Von lokalen Medien wie der Ostthüringer Zeitung wird er gerne als selbstgemachter Mann dargestellt, der seine Karriere mit sechzehn beim Flaschensortieren begann, bevor er dann wenige Jahre später zu seiner ersten eigenen Filiale kam. In Jena gilt er als engagiert und wohltätig, vor allem im Lokalsport. Die Märkte sind langjährige Sponsoren des FC Carl Zeiss und Hauptsponsor der Stadtliga des Jenaer Volleyball. Beim SV Jena-Zwätzen war Stützer sogar Cheftrainer. Im letzten Jahr hat er mit dem Verein ein Sammelbildalbum vertrieben. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das öffentliche Bild Stützers ein durchgehend Positives ist. Ein Bild, das sofort Risse bekommt, wenn man den Menschen zuhört, die das  Spendengeld erwirtschaften. In den letzten Wochen haben wir mit ehemaligen Mitarbeitenden über ihre Zeit in den Stützer-Märkten gesprochen. Hier erzählen wir drei ihrer Geschichten. 

Unpacking Tino

Georg kann sich noch gut an seine Zeit beim Rewe in der Neuen Mitte erinnern. Mit den Arbeitskolleg:innen hätte man sich gut verstanden und Zusammenhalt und Solidarität erfahren. Auch die Arbeit sei okay gewesen. Zu Problemen hätten allerdings die ungleichmäßigen Aufgaben und unklaren Angaben geführt. Anweisungen wären gar nicht oder nur hinterher kommuniziert worden. „Wenn man uns das eine Mal bestimmte Anweisungen gegeben hat, waren sie beim nächsten Mal wieder anders“, erinnert sich Georg. Zwar hätte man sich mit der Schichtleitung und dem Marktleiter (bei diesem handelt es sich nicht um Tino Stützer, dieser ist Marktinhaber) gut verstanden. Bei Stützer käme man mit seinen Anliegen aber nicht besonders weit. Die Kontaktaufnahme sei kaum möglich gewesen. Eine von vielen ungeklärten Angelegenheiten sei die Arbeitszeiterfassung gewesen. Dafür werden den Mitarbeiter:innen Chips gegeben, die eine genaue Aufzeichnung der Minuten über das Eincheckgerät ermöglichen. Laut Georg täten sie dies aber eigentlich nur viertelstündig. Steche man sich fünf nach ein, würde die Arbeitszeit erst ab Viertel nach gezählt. Davon wüssten die Mitarbeiter:innen jedoch seit Einstellung und Einarbeitung nichts, sondern hätten diese Information erst auf Nachfrage bekommen. Später sei auch herausgekommen, dass die Umziehzeit in Arbeits-T-Shirts und arbeitsgerechte Schuhe vor der eigentlichen Schicht nicht erfasst wird, obwohl der unbezahlte Wechsel in Arbeitskleidung rechtlich nicht erlaubt ist. „Es war sehr intransparent, wie viel am Ende gezahlt wurde“, berichtet Georg, „[Ei]ne Stunde oder zwei haben auch mal gefehlt am Ende [des Monats].“ Das Problem der Intransparenz bestätigten auch weitere Interviewte und fühlten sich, genau wie Georg, sehr unwohl damit.

Obwohl sich die Anwesenheit von Tino Stützer im Markt Neue Mitte auf gelegentliche Besuche beschränke, seien diese meist einprägsam gewesen. „Laut und cholerisch“ sind die Assoziationen, die aufkamen. „Bei jeder Kleinigkeit wurde direkt durch den ganzen Laden geschrien, deshalb hat man sich nicht getraut, sich an ihn zu wenden“, so Georgs Eindruck. Seine Vorgehensweise sei strikt und kompromisslos gewesen und die Verhaltensregeln für Mitarbeitende zwischenmenschlich oft nicht nachvollziehbar. Der stille Konsens unter den Mitarbeitenden sei deshalb gewesen: „Lieber gar nichts sagen, als Ärger zu kassieren.“ Änderungen seien nicht kommuniziert worden und wenn etwas in Tino Stützers Augen nicht richtig sei, „wurde [man] direkt angeschissen“ – ohne zu wissen wieso. „Wie ein General, dessen Anweisungen befolgt werden müssen.“ Andersherum scheine es so, als würden dieselben Anforderungen nicht für Tino Stützer gelten. Angeblich sei seine Tochter um die Silvesterzeit mit Inlinern im Lager herumgefahren, während rings um sie gestresste Mitarbeitende mit schweren Wagen voller Feuerwerkskörper hantieren mussten. Während Tino Stützer seiner Tochter einen Parkourlauf erlauben würde, scheuche er seine Mitarbeitenden mit eisiger Hand herum. Für die Schichtleiter wäre aber auch mal ein „Bitte” dabei. „Er hat das wie sein kleines Königreich betrachtet.“

Auch andere beschreiben Tino Stützer als schwierigen Charakter. Er sei „nicht nur eigenwillig, sondern auch sehr versessen auf nur seine Vision.“ Kritik hätte keinen Platz. Zu einem guten Klima hätte er nicht beigetragen. Eine Mitarbeiterin erinnert sich daran, dass sie beim Arbeiten im Markt von Kund:innen, die ehemalige Mitarbeiter:innen seien, auf Tino Stützer angesprochen worden sei: „Stützer ist ein ziemliches Arschloch”. „Ich habe die Leute gar nicht gekannt und sie haben mir das einfach aus dem Nichts erzählt”, sagt sie belustigt. Positive Erfahrungen mit Stützer habe meist, wer schon lange im Markt arbeitet. In den „unteren Rängen“ sei man absolut ersetzbar und würde auch so behandelt werden. Georg sagt: „Bei so einem Führungsstil leidet nicht nur die Produktivität, sondern auch das zwischenmenschliche Vertrauen.”

Georgs Anstellung endete schließlich mit einem überraschenden „Du bist übrigens raus, gib deinen Chip ab.“ Erfahren hätte er das vom Marktleiter. Da dies kurz vor dem Ablauf seiner Probezeit (drei Monate) gewesen sei, hätte Stützer neben einer Vorwarnung auch auf eine Erklärung verzichtet.

Biste krank, biste weg

Auch Lena hat wenig Positives über die Zeit im Rewe zu sagen. Was sich Anfangs noch wie Zusammenhalt angefühlt hätte, entpuppte sich bald als streng hierarchisches System. Dabei sei nicht nur die Beziehung zu Tino Stützer angespannt gewesen. Lena erzählt von Mobbing und der Weitergabe von spontan geäußertem Frust nach oben. Auch andere Führungskräfte hätten den Mitarbeitenden ihre Fehler noch wochenlang nachgetragen. Alles aber noch besser als in Stützers Anwesenheit etwas falsch zu machen, meint Lena. Dieser sei dann nämlich sofort ausgerastet. Stützers Wutausbrüche sind ein wiederkehrendes Element in allen Interviews, die wir für diese Recherche geführt haben. Einmal soll er einem Marktleiter gedroht haben, ihm „hinten alles kurz und klein zu schlagen”, wenn ein Fehler nochmal passiert. Lena selbst erzählt von einem zehnminütigen cholerischen Anfall im Zuge einer spontanen Hygienekontrolle im Rewe Neue Mitte.

Um möglichst wenig Ärger mit Stützer zu bekommen, sei Lena ihm deshalb von Anfang an aus dem Weg gegangen. Und das habe auch funktioniert. So lange, bis sie zum ersten Mal krank wurde. Als sie für drei Monate in einen stationären Klinikaufenthalt muss, soll Stützer ihr mehrere  Abmahnung geschickt haben, wegen unentschuldigten Fehlens. Lena weist das zurück. Ein stationärer Aufenthalt bedeutet immer auch eine Krankschreibung. Auch habe sie den Filialleiter zuvor über die Abwesenheit informiert und die Liegebescheinigung noch am selben Tag in die Filiale geschickt. Nach ihrer Rückkehr sei Lena noch ein paar Mal krankgeschrieben gewesen. Vor allem wegen Erkältung. In der Hygieneschulung hatte sie vorher gelernt, dass Atemwegsinfektionen bei der Arbeit mit Lebensmitteln immer ein Abwesenheitsgrund sind. Irgendwann soll Stützer sie in ihr Büro gerufen und ihr wegen dieser Fehlzeiten emotional zugesetzt haben. Er soll sie eine Belastung für ihre Kolleg:innen genannt und als sie noch einmal versucht hätte, die Situation mit der Krankheit zu erklären, gesagt haben, dass ihm ihre privaten Probleme „scheißegal” seien. Danach habe er Lena angekündigt, sie den eineinhalb Stunden entfernten Rewe-Markt in Bürgel versetzen zu wollen. Für sie war das klares Mobbing und eine Bestrafung für die Krankheitstage. Da sie schon hinter ihrer Probezeit sei, könne Stützer sie nicht mehr einfach rauswerfen – Eine Praxis gegen krankheitsbedingte Fehltage, die Stützer dem Akrützel gegenüber scharf zurückweist, von der wir in unseren Interviews aber immer wieder gehört haben. Lena hätte sich geweigert, der Versetzung zuzustimmen, woraufhin Stützer sie zusammen mit zwei anderen Führungskräften unter Druck gesetzt haben soll, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Irgendwann hätte sie nachgegeben, unterschrieben und gesagt, dass sie jetzt gehen will. Daraufhin soll Stützer gedroht haben, ihre Überstunden nur dann auszuzahlen, wenn sie ihre Schicht noch zu Ende macht. Lena sei trotzdem gegangen und das Geld ließe lange auf sich warten. Obwohl er Lena anfangs gar nicht kündigen wollte, soll Stützer auf einen Auflösungsvertrag mit sofortiger Wirkung bestanden haben. Lenas Zeit beim Rewe endete damit nur fünfzehn Tage zu früh für einen ALG1-Anspruch. Sie möchte jetzt gegen ihren ehemaligen Chef juristisch vorgehen. 

Fußball statt Kindergarten

Auch Noel beschreibt Stützer als sehr schwierigen Chef. Anfangs hätte er sich jedoch über die Mitarbeiter:innen und den netten Umgang miteinander gefreut. Man hätte sich gut verstanden und die Vorgesetzten hätten einen verständnisvollen Eindruck gemacht. Nur von Tino Stützer hätte man sich etwas ferngehalten, da dieser mit seiner cholerischen Art keinen Raum für einen Dialog lassen würde. Geduld und gegenseitiges Anhören würden nicht zu Tino Stützers Art gehören und es sei deshalb eine Hürde, sich an ihn zu wenden. Auch seine lauten Ansagen bis hin zum Anschreien würden kein Miteinander fördern. Dennoch hätte Noel auch diesen als Ansprechperson wahrgenommen und darauf vertraut, dass sein Arbeitgeber für ihn im Ernstfall einstehen würde.

Dies nahm eine komplette Wendung, nachdem er sich tatsächlich nach einem übergriffigen Vorfall an ihn wenden musste. Zunächst habe er sich an den Marktleiter und die Personalabteilung mit einer ausführlichen Schilderung der Situation gewandt und den ausdrücklichen Wunsch nach Konsequenzen für den beteiligten Mitarbeiter geäußert. Die Rezipienten hätten schockiert reagiert und beteuert, dass die Situation ernst genommen würde. Der Vorfall sei an Tino Stützer weitergeleitet worden, eine Antwort von ihm sei jedoch nicht gekommen. Noel hätte deshalb eine Mail an ihn persönlich geschrieben und die Situation ein weiteres Mal geschildert. Als Antwort erhielte er eine sehr angreifende Mail von Tino Stützer, die klar machen sollte, dass Noel sich nicht an Stützer zu wenden habe, da Probleme immer vor Ort zu klären seien. Zwar hätte Stützer Noel angeboten, in den Markt mit doppelter Anreisezeit zu wechseln. Jedoch fühle sich Noel zu diesem Zeitpunkt nicht nur mit dem involvierten Mitarbeiter unwohl, sondern auch verraten von seinem Arbeitgeber. Die Bitte, bis zum Einsetzen der Kündigung von der Arbeit befreit zu werden, sei ihm in strengem Ton verwehrt worden. Stützer hätte dazu geschrieben, dass ein Ausfallen der Arbeitskraft zur Last aller Mitarbeitenden sei und arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würde. Nachdem dennoch ein Klärungstreffen vereinbart worden sei, bliebe als einzige Konsequenz eine lockere Verwarnung des involvierten Mitarbeiters zurück. Als Grund seien mangelnde Zeug:innen und Beweise genannt worden, wie Tino Stützer uns auch in seiner Stellungnahme bestätigt. Weitere Nachforschungen zum Fehlverhalten des Mitarbeiters seien nicht angestellt worden. Auf Noels Verständnislosigkeit erwidere Tino Stützer: „Du bist Ausländer, du verstehst das nicht!“ Die Angelegenheit sei für Stützer eine Kleinigkeit, wie er Noel deutlich gemacht hätte: „Das ist hier doch kein Kindergarten. Das ist wie beim Fußball, da fasst man sich auch an und niemand heult wegen Kleinigkeiten rum.“ Als erwachsener Mann von Stützer als Kindergartenkind bezeichnet zu werden – an dieser Stelle nur die Spitze des Eisbergs. Stützer hätte „hundert Mitarbeiter” und keine Zeit, sich um all die kleinen Dinge zu kümmern.

Noel hätte bis zum Eintritt seiner Kündigung weitergearbeitet, sich nach diesem respektlosen Umgang von Tino Stützer aber sehr unwohl am Arbeitsplatz gefühlt.

Was sagt Stützer zu den Vorwürfen?

Wir haben Tino Stützer vor der Veröffentlichung dieses Artikels um eine Stellungnahme gebeten. In dieser weist er alle hier erhobenen Vorwürfe zurück. Die detaillierte Stellungnahme haben wir hier veröffentlicht.

Dieser Text erschien in der Ausgabe Nr. 454, Dezember 2025


9 Kommentare zu „Ausbeutung in der Neuen Mitte“

  1. Ich habe ebenfalls sowohl für Stützer als auch für andere REWE-Filialen gearbeitet und kann alles, was Stützer betrifft, genau so unterschreiben. Hinzu kommt ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Mitarbeitenden, das sich in einer Vielzahl von Kontrollen und Bevormundung äußert.

    Allerdings lassen sich in einer Reihe von kaufmannsgeführten REWE-Filialen ähnliche Erfahrungen machen. Für viele REWE-Kaufleute sind Mitarbeitende in der Praxis oft nicht mehr als eine ebenso austauschbare Ware wie die Produkte in den Regalen. Die Rewe-Group sollte vielleicht mal nicht nur nach ihren Märkte schauen sondern auch die Ladeninhaber kontrollieren.

  2. Ich habe auch in dem Markt gearbeitet. Es war der pure Horror. Als ich Tino darauf ansprach, dass er nicht vegane Produkte als Vegan kennzeichnet, verkaufte er mich für dumm. Habe die Kennzeichnung von den Produkten dann heimlich entfernt. Nach meiner Kündigung waren die Kennzeichnungen zurück. Ich habe gekündigt mit den Worten “für so jemanden will ich nicht arbeiten”, einer der Vollzeitkollegen hat genickt und gesagt, dass man Tino ertragen müsse, er ist ja zum Glück nicht oft da.

  3. Ich hab zwar in einer anderen Rewe-Filiale gearbeitet, aber das mit der Zeiterfassung fand ich auch nicht so gut. Sind halt dann doch immer einige Minuten pro Schicht, die man umsonst arbeitet.

  4. Christina Liebermann

    Auch wenn ich allen gemachten Aussagen zunächst auf jeden Fall glauben möchte, finde ich die Art des Artikels doch etwas schwierig. Sich gegen einen einzelnen Menschen zu stellen und alle Fehler in der Öffentlichkeit anzuprangern ist auch keine löbliche Art und Weise. Ich habe auch einige Jahre im Einzelhandel gearbeitet (neben meinem Studium)und es ist ein hartes Pflaster für alle Mitarbeitenden. Damals habe ich, nur zum Vergleich, 5€/Stunde verdient, selbstverständlich auch ohne Umziehzeiten/Kasse zählen usw.
    Ich empfinde das deutsche Recht für Mitarbeitende sehr wohlwollend und kenne einige kleinere Einzelhändler, die sich keine Mitarbeitenden mehr leisten können. Gut, das ist sicherlich ein anderes Thema. Aber ich empfinde den Artikel als sehr einseitig, fast aufhetzend. Nichtsdestotrotz sollte sich Herr Stützer in jedem Fall reflektieren und seine Mitarbeiterführung überdenken.

    Ein Recherchefehler ist mir noch aufgefallen: der Markt in Bürgel ist 20 Minuten von Jena entfernt, nicht wie im Artikel geschrieben, eineinhalb Stunden.

    1. Danke für deine Hinweise :) Einen Link zu Stützers Stellungnahme findest du am Ende des Textes. Im Artikel ging es uns aber primär erstmal darum, den Geschichten der Befragten Raum zu geben. Positive Berichterstattung über Stützer, die seine Mitarbeitenden nicht zu Wort kommen lässt, gibt es ja auch genug.

      Du beschreibst ganz bestimmte Sachzwänge für die Inhabenden, die es ganz sicher sehr anspruchsvoll machen, ein guter Chef zu sein. Daraus kann meiner persönlichen Meinung nach aber nicht der Schluss folgen, das es schlechte Chefs geben muss. Auch wenn es schwierig ist, Lösungen im Sinne aller zu finden, müssen diese Leute weiterhin daran messbar bleiben, ob ihnen das gelingt.

      Zu Bürgel:
      Im Artikel beziehen wir uns auf die Entfernung zwischen dem Wohnort der interviewten Person und Stützers Rewemarkt in Bürgel, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden muss. Deine Kritik ist ein guter Hinweis für mich, dass das klarer hätte dargestellt werden können. Danke!

      1. Hallo liebes Akruetzel Team,
        Ihr habt die jahrelange Kokainsucht nicht erwähnt, die Herrn Stützers Charakter zu dem geformt hat, was er heute ist, ein überheblicher, geltungsbedürftiger, unfehlbarer, cholerischer und narzisstischer Arsch.
        Danke für die Aufmerksamkeit.

  5. Ich habe bei REWE in der Neuen Mitte gearbeitet, aber mein Gehalt für zwei Wochen wurde am Ende nicht ausgezahlt. Mein Arbeitsvertrag wechselte zwischen 20 und 30 Stunden, und selbst solche Kleinigkeiten konnten dort nicht richtig geklärt werden. Der Umgang war oft unprofessionell und unhöflich.
    Auch wegen Urlaubstagen und dem Dienstplan hatte man ständig Angst, Termine oder Prüfungen anzusprechen. Überstunden wurden regelmäßig gemacht, aber niemals ausbezahlt. Für mich als Studentin war dieses Geld sehr wichtig. Zusätzlich gab es Probleme durch einen Systemfehler, doch niemand wollte dafür Verantwortung übernehmen.
    Der Marktleiter und Tino haben sich sehr unprofessionell verhalten. Ich war immer freundlich und hilfsbereit und habe wegen Personalmangels sogar in Jena-Ost gearbeitet. Dieses Verhalten schadet dem Ruf von REWE. Ein Unternehmen wie REWE verdient einen besseren Umgang mit seinen Mitarbeitenden.

  6. Als Studentin arbeitet man, um das Studium zu finanzieren und habe ich auch bei REWE in der Neuen Mitte gearbeitet, aber mein Gehalt für zwei Wochen wurde am Ende nicht ausgezahlt. Mein Arbeitsvertrag wechselte zwischen 20 und 30 Stunden, und selbst solche Kleinigkeiten konnten dort nicht richtig geklärt werden. Der Umgang war oft unprofessionell und unhöflich.
    Auch wegen Urlaubstagen und dem Dienstplan hatte man ständig Angst, Termine oder Prüfungen anzusprechen. Überstunden wurden regelmäßig gemacht, aber niemals ausbezahlt. Für mich als Studentin war dieses Geld sehr wichtig. Zusätzlich gab es Probleme durch einen Systemfehler, doch niemand wollte dafür Verantwortung übernehmen.
    Der Marktleiter und Tino haben sich sehr unprofessionell verhalten. Ich war immer freundlich und hilfsbereit und habe wegen Personalmangels sogar in Jena-Ost gearbeitet. Dieses Verhalten schadet dem Ruf von REWE. Ein Unternehmen wie REWE verdient einen besseren Umgang mit seinen Mitarbeitenden.

  7. Ich kann den im Artikel geschilderten Erfahrungen sowie den Kommentaren aus eigener Sicht vollumfänglich zustimmen.
    Ich habe meine Ausbildung in seinem Markt in Jena-Nord begonnen. Am Anfang wirkte alles noch in Ordnung, auch wenn mir früh aufgefallen ist, dass viele Mitarbeitende große Angst und starken Respekt vor ihm hatten – etwas, das ich zunächst nicht nachvollziehen konnte, da erste persönliche Begegnungen unauffällig waren.

    Mit der Zeit änderte sich dieses Bild deutlich. Mir wurde früh von meinem Schichtleiter geraten, Abstand zu ihm zu halten, da dies insbesondere in der Ausbildung „sehr gefährlich enden“ könne – was ich damals noch nicht richtig einordnen konnte. Später wurde ich selbst Zeuge, wie eine Kollegin während der Öffnungszeiten im Obst- und Gemüsebereich lautstark und respektlos vor Kundschaft heruntergemacht wurde.

    Kurz darauf begann auch für mich eine klare Verschlechterung der Behandlung. Nachdem ich mich außerhalb meiner Arbeitszeit für ein bis zwei Minuten im Lager mit einer Kollegin unterhalten hatte, wurde mir unterstellt, ich würde „seine Mitarbeiter anmachen“, und ich wurde des Ladens verwiesen.

    Am folgenden Arbeitstag musste ich als 19-jähriger Auszubildender, körperlich schmal und mit bekannter Rheumaerkrankung, eine schwere Getränkepalette allein mit dem Handhubwagen im engen Markt bewegen und verräumen – ohne E-Ameise, ohne Hilfe, obwohl ich eingewiesen war und Hilfe möglich gewesen wäre. Beim Abladen stürzten mehrere Getränkekästen auf mich. Interesse galt dabei nicht meiner Gesundheit, sondern ausschließlich der beschädigten Ware.

    Das Arbeitsverhältnis endete schließlich – wie ich es auch in vielen anderen Berichten lese – in einem Auflösungsvertrag. Rückblickend bestätigt mich das darin, dass ich mit diesen Erfahrungen leider kein Einzelfall war.

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