Gegen Merz’ schlechtes Klima

Text von Anna Ittner
Fotos von Dario Holz

Eine Demo wie eine Warteschlange: Auf dem schmalen Gehweg neben der Zufahrt zum Fraunhofer Institut am Beutenberg Campus reihen sich (überwiegend) Studierende mit bunten Schildern. Worauf gewartet wird? “Irgendwas von 180-Grad-Wende bis Rücktritt”, sagt Marvin Ullmann von der Linksjugend Jena, einer der rund 200 Demonstrierenden am Dienstagmorgen. Mit der Rücktrittsforderung meint er Bundeskanzler Friedrich Merz. Anlässlich dessen Amtsantrittsbesuches in Jena initiierte das Aktionsbündnis Klima und Umwelt Jena spontan eine Demonstration. Deren Fokuspunkt ist die Klimapolitik des Kanzlers, Themen wie Migrationspolitik und öffentliche Auftritte kochen aber auch hoch.

In vielfältigen Redebeiträgen werden die Merzschen CO2- Pläne angeklagt, Gas wird als “dreckige Lüge” entlarvt, seine Politik als “Wohlstandsverteilung von unten nach oben” kritisiert. Julian Plitzko, Redner der GEW, fasst es zusammen mit: “Was die Regierung unter Bundeskanzler Merz anrichtet und wie viel unserer Wissenschaft sie ignoriert”. Das Thema Klima umgeht der Kanzler offensichtlich nicht nur sprichwörtlich gern, sondern auch wortwörtlich. Geplant war, Merz die Wut auf ihn entgegenzuschreien, wenn er mit dem Auto durch das Spalier aus Demonstrierenden fährt. Das konnte der Kanzler umgehen, indem er spontan auf einer anderen Route das Gelände verließ.

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