Idylle auf dem Schrottplatz

Neugestaltung des Ernst-Abbe-Platzes

Wie sieht der perfekte Campus aus? Wie das Auenland, mit kleinen Hügeln, einem Teich und Schafen? Oder mit bunten Häusern, die sich in den Tälern verstecken? Wer das so sieht, sollte lieber nach Trier ziehen. Da ist der Campus schöner – aber dafür auch im hinterletzten Teil der Stadt. In Jena ist dafür wenigstens die Lage spitze und über eine Neugestaltung wird derzeit ebenfalls nachgedacht. Man ist sich zumindest sicher, wie der Campus auf dem Ernst-Abbe-Platz nicht aussehen soll: wie ein Parkplatz.

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„Überschaubare Zeiträume“

Ein Gespräch darüber, wie Unis Städte beeinflussen




Professor Max Welch Guerra.
Foto: Privat.

Max Welch Guerra ist Professor für Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universität in Weimar. Er leitet dort seit 2008 den Studiengang Urbanistik. 2010 wurde er für die Trilogie „Stadtentwicklung und Kulturlandschaft Thüringen“ ausgezeichnet. Mit Akrützel sprach er über Stadtentwicklung, die Rolle der Politik und Jena.

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Die Verlierer des Tages

Ein Gespräch über eine Studie und ihre Veröffentlichung




Innenminister Friedrich zu Marietta Slomka im „heute journal“: „Diese Studie ist nicht aus meinem Haus herausgegeben worden.“
Foto: Standbild, zdf heute journal, 1. März 2012

Ein Forscherteam arbeitete im Auftrag des Bundesinnenministeriums drei Jahre lang an der Studie „Lebenswelten junger Muslime in Deutschland“, die am Ende 762 Seiten umfasste. Das Boulevardblatt Bild bekam sie vorab und missbrauchte sie für eine tendenziöse Berichterstattung. Die Vermutung, dass das Ministerium die Studie an Bild weiterleitete, wurde erst nach unserem Interview mit Professor Wolfgang Frindte Gewissheit.
Als Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationspsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität war er maßgeblich an der Studie beteiligt. Mit uns sprach er über die Ergebnisse, die Bestürzung im Team nach der Veröffentlichung und Medienwirkung.

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Die Milchmädchen-Million

Ein bezahlbares Semesterticket auf Zeit?




Vergänglicher Komfort: Noch sind es nur vier Kaffee weniger für sorgenfreies Busfahren.
Foto: Steffen Elsner

Nach vier Verhandlungsrunden über den Preis des Semestertickets für die Beförderung durch die Jenaer Nahverkehrsbetriebe herrscht nun Einigkeit. Um die Jenaer Bus- und Straßenbahnlinien zu benutzen, zahlen die Studenten fortan 58,50 Euro pro Semester. Die vereinbarte Erhöhung von vier Euro gilt allerdings nur für ein Jahr. Dieser temporären Lösung ging eine enorme Preiserwartung der Verkehrsbetriebe voraus.

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Horda Azzuro

Ein Einblick in die Jenaer Fanszene

Südkurve. Ernst-Abbe-Sportfeld. Samstag Nachmittag. FC Carl Zeiss Jena gegen SV Darmstadt 98. Als Außenstehende erhoffe ich mir eine pulsierende Stimmung im Stadion. Diese Erwartung wird heute leider nicht erfüllt. Aufgrund der derzeitigen Leistung der Heimmannschaft haben sich die Fans intern zu einem Jubelboykott entschlossen.

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Wo ist dieses Menschenrecht?

Theaterstück „My heart will go on“ bleibt nicht folgenlos




Begrüflungskomitee: Hamzan Barakat wird in „My heart will go on“ wie im echten Leben wenig herzlich empfangen.

Foto: Fotos: Christoph Worsch

„Hey! Hey du da, wo kommst du her? Wo willst du hin? Und was hast du überhaupt hier zu suchen? Zeig deine Papiere her, sofort! Ich habë doch nicht den ganzen Tag Zeit — verdammt nochmal. Wie, du verstehst mich nicht? Was denkst du, wer du bist? Und was glaubst du, wo du hier bist? In Deutschland, mein Freund“, bekommt ein Reisender mit einem verduzten Gesichtsausdruck von einem Sicherheitsbeamten entgegen geschrien.

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Der Spiegel der Popkultur

Die Kunstsammlung Jena zeigt Videokunst von Elodie Pong




Ein Moment der Entspannung – eigentlich steht die Künstlerin selbst nicht gern im Rampenlicht.
Foto: Christoph Worsch

Elodie Pong, 1966 in Boston geboren, lässt sich nicht gerne fotografieren. In diesem Moment, an einem Freitagmorgen, machte sie jedoch gute Miene. Ein Fotograf gibt ihr wie einem kleinen Kind immer neue Anweisungen, wie sie sich zu stellen hat, damit ihm sein Wunschbild gelingt. Elodie Pong war nicht sie selbst und doch beschreibt dieser Augenblick so wunderbar die in der Kunstsammlung Jena ausgestellten Videoarbeiten.

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Traditionstheater in der Provinz

Jungjournalisten bestaunen die Jungfrau in Meiningen

Von Maria Hoffmann




Der Zuschauerraum des Meininger Theaters in neuem Glanz mit blauen Sitzpolstern wie zu Herzog Georgs Zeiten.
Foto: Maria Hoffmann

Abseits der A4, der kulturellen Perlenkette Thüringens, gibt es im Süden unseres Freistaates einen Ort, der bisher nur Kulturkennern bekannt ist: Meiningen. Zentrum des kulturellen Lebens der kleinen Stadt ist ihr frisch saniertes Theater. Dorthin führte der diesjährige Recherchewandertag des Deutschen Journalistenverbandes. Etwa zehn junge Journalisten aus Thüringen hatten so die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen.

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