Erst Ho, dann Hot

Eine queere Woche im Mai

Alles Paradiesvögel?
Alles Paradiesvögel? Grafik: AK Queer-Paradies.

„Hier geht‘s um Eva und Ulla und auch um Adam und Peter“, so rappt es Tapete im Lied „Pro Homo“. Dass es mit der Sexualität nicht so einfach ist, wie es sich die Verfasser des Alten Testaments vorstellen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO entschied am 17. Mai vor 22 Jahren, Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten zu streichen. Aber erst seit 2005 heißt dieser Tag „International Day Against Homophobia and Transphobia“ – kurz Idaho.

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Tolkien für Fortgeschrittene

Ende April fand die neunte Tolkien-Konferenz an der FSU statt

Der kleine Hobbit stellt seine ausgefeilten Marketing-Konzepte vor.
Der kleine Hobbit stellt seine ausgefeilten Marketing-Konzepte vor. Zeichnung: Martin Emberger

Kleine Männer mit dicken Bäuchen und langen zotteligen Bärten im Foyer des Campus. Einige in Kettenhemden, andere mit grünen Filzcapes. So zumindest könnten die Erwartungen aussehen, wenn sich die Deutsche Tolkien Gesellschaft zu ihrer Jahreskonferenz zusammenfindet.
Doch diese Vorstellung wird jäh zerschlagen. Manche ein bisschen nerdy, aber in normaler Kleidung des 21. Jahrhunderts, so warten die Teilnehmer am Freitag, den 27. April, nachmittags im Hörsaal 7 auf den ersten Vortrag. Man ist per Du und führt angeregte Fachgespräche.

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Vom Schicksal gezeichnet

Beschmierte Göttinnen im Paradies

Von Bastian Gebel
Ein dünner Schutzmantel aus Folie hält den Lauf der Dinge nicht auf – so viel steht fest.
Ein dünner Schutzmantel aus Folie hält den Lauf der Dinge nicht auf – so viel steht fest. Foto: Christoph Worsch.

Es ist Frühling im Paradies. Durch das grüne Band schlängelt sich die Saale und regt zu einem Rundgang an. Dort stoßen dieser Tage die Besucher auf drei steinerne Kolosse, die in der Dunkelheit so manchen nach zu viel Gerstensaft in Erstaunen versetzen.

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Lackschafe des Teufels

Saalerauschen, Teil 5: Hercules Propaganda


Hercules trug das Fell eines Löwen und  eine Keule – Hercules Propaganda bevorzugen Handtaschen und hochhackige Stiefel.
Hercules trug das Fell eines Löwen und eine Keule – Hercules Propaganda bevorzugen Handtaschen und hochhackige Stiefel. Foto: Hercules Propaganda.

Im Rosenkeller herrscht Swingerclub­atmosphäre: Rotes Licht paart sich mit Nebel, auf der Bühne stehen Typen in Fetischklamotten und für die Animation des Publikums sorgt eine lasziv tanzende „Blondine“ mit Brusthaar. Während des Konzerts schiebt sich Sänger Fritze einen wabbeligen Spargel in den Schlund, pellt sich aus seiner Lederhose und zeigt dem Publikum seinen Allerwertesten.

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Ein kleines Potpourri

Neuerwerbungen im Stadtmuseum am Markt ausgestellt

Ein bisschen stolz auf die vollbrachte Arbeit: Kurator Eric Stephan.
Ein bisschen stolz auf die vollbrachte Arbeit: Kurator Eric Stephan. Foto: Christoph Worsch.

Wie erwirbt die Kunstsammlung Jena neue Werke, wenn der Etat dafür knapp ist? Kurator Erik Stephan beantwortet dies mit einem kleinen Lächeln:

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Biene Maya

Das Theaterhaus inszeniert den Weltuntergang

Um Vergebung bittend.
Roland Emmerich bittet um Vergebung für seine Filme. Foto: Theaterhaus Jena.

Welches Datum ist heute? – Es ist der 21. Dezember 2012. Nach dem Maya-Kalender ist es der Tag des Weltuntergangs; nach „Bienen I“, einem Stück, das gegenwärtig am Theaterhaus Jena zu sehen ist, „ein Tag wie jeder andere“. Das Schauspiel bringt alles auf die Bühne, was die Welt so ausmacht: den Weihnachtsmann, Jesus, Sex und die Ziege. Und eben Bienen.

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Jeder Quadratmeter muss überdacht werden

Die Uni platzt aus allen Nähten – jetzt soll der Inselplatz bebaut werden

Nach zehnminütiger Parkplatzsuche ist das Fahrrad an eine Laterne auf dem Campus geschlossen. Horden von Studenten quetschen sich durch die Glastür in die Uni, vorbei an einer Schlange Urinierwütiger, die den Eingang blockiert. In Seminarräumen sitzen wissbegierige Studenten – auf Stühlen, Tischen, Heizkörpern und dem Boden. Die Luft wird knapp. Jemand nölt.

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Idylle auf dem Schrottplatz

Neugestaltung des Ernst-Abbe-Platzes

Wie sieht der perfekte Campus aus? Wie das Auenland, mit kleinen Hügeln, einem Teich und Schafen? Oder mit bunten Häusern, die sich in den Tälern verstecken? Wer das so sieht, sollte lieber nach Trier ziehen. Da ist der Campus schöner – aber dafür auch im hinterletzten Teil der Stadt. In Jena ist dafür wenigstens die Lage spitze und über eine Neugestaltung wird derzeit ebenfalls nachgedacht. Man ist sich zumindest sicher, wie der Campus auf dem Ernst-Abbe-Platz nicht aussehen soll: wie ein Parkplatz.

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