Durch den Verstärker

Rock und andere akustische Handarbeit

von Robert Pauli

Rockmusik braucht ihren Platz. Sie wird nicht nachts allein am PC mit Kopfhörern zusammengebastelt. Sie ist laut, sie ist live. Mit echten Bandkollegen und auch echt genervten Nachbarn. Sie braucht ihren Platz – und der ist im Kessel des Saaletals beileibe nicht das reichlichste Gut. Trotzdem gibt es eine Jenaer Rockszene. Und die hat gar keinen Grund, sich so bedeckt zu halten, wie sie es mitunter zu tun scheint.

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Keine Märchen mehr!

Der FSU-Stura verschleppt die Umsetzung von Urabstimmungsbeschlüssen

von Dirk Hertrampf

Es war einmal eine Versammlung von FachschaftsratsvertreterInnen.  Sie fand sich regelmäßig zusammen und besprach Themen, die für Studierende relevant waren. Sie trug kein rotes Käppchen und wurde FSR-Kom genannt. Um eine rechtliche Grundlage zu haben und ein offizielles Organ der Studierendenschaft werden zu können, veranlasste sie eine Urabstimmung. Deren erste Durchführung scheiterte, da nicht die erforderlichen 10 Prozent aller Wahlberechtigten teilnahmen. Beim zweiten Anlauf wurde die notwendige Beteiligung erreicht. 97,6 Prozent der Teilnehmenden stimmten für die Aufnahme der FSR-Kom in die Satzung des Stura. Da Urabstimmungsergebnisse für diesen bindend sind, hätte die  Satzung für die FSR-Kom unverzüglich erweitert werden müssen. Dann hätte es heißen können, Ende gut, alles gut.  Aber Pustekuchen!

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Politischer Akt

Fotoausstellung sorgt für Streit

von Bernadette Mittermeier

Wann immer Kunst und Politik aufeinandertreffen, kochen die Gefühle hoch. Die letzte Fotoausstellung in der Cafeteria in der Carl-Zeiss-Straße ist ein Musterbeispiel dafür. Vom 13. April bis zum 24. Mai hingen hier Aktporträts des Hobbyfotografen Rainer Koch. Die Bilder zeigten junge Frauen, die dem gängigen Schönheitsideal entsprechen – ein Ärgernis für alle, die auf alternativer Körperformen und Geschlechterkonzepte hinweisen möchten. Darum folgte, kaum hingen die Fotografien ein paar Tage, eine Reaktion: Es wurden Bilder aus dem Internet hinzugefügt, die unter anderem übergewichtige, körperlich behinderte und ältere Menschen zeigen, sowie Personen mit sowohl Brüsten als auch Penis.

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Gastbeitrag zu “Politischer Akt”

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Foto: Rainer Koch

Vom 13. April bis zum 24. Mai präsentierte der Fotoclub UNIFOK in der Cafeteria eine Gastausstellung des Hobbyfotografen Rainer Koch. Die Bilder zeigten Akte und Porträts junger Frauen, die mit erotischen Texten von Nicole Offhaus versehen waren. Eine anonyme Gruppe, die sich selbst als „das Kuratorium“ bezeichnet, hängte Fotografien von übergewichtigen, behinderten, älteren und trans*-sexuellen Menschen dazwischen. Ziel der Aktion war es, gegen gängige Schönheitsnormen und Vorstellungen von Sexualität zu protestieren.

Hier ein Gastbeitrag von Meike Boldt zum Artikel “Politischer Akt” (Seite 16) unserer aktuellen Ausgabe 323. Meike ist Kunststudentin, Performerin erotischer Bühnenshows und setzt sich seit  mehreren Jahren intensiv mit queerfeministischer Kunstkritik auseinander. Wir danken ihr für diesen Artikel.

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Am Ende des Regenbogens

Seit dem 17. Mai 1990 ist Homosexualität keine Krankheit mehr. Das war sie selbstverständlich nie, aber an diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, Homosexualität aus ihrem Katalog diagnostizierbarer Krankheiten.Das Datum des „International Day Against Homophobia“ (IDAHO) an ebenjenem Tag ist also kein Zufall.

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Neue Ausgabe Nr. 322 erschienen

Unsere neue Ausgabe Nr. 322 liegt in frischem Violett ab jetzt aus. Ihr bekommt euer persönliches Exemplar in der Abbe-Mensa, der Philo-Mensa, der FH-Mensa, dem Vegetable, in der C-Z-Str. 3 und dem UHG. Es geht um den Prozess gegen den Weiterlesen

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Bericht über den Jenaer Hackerspace
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Foto: Tarek Barkouni

Nerdbrille, Retrogames, Comics. Spätestens seit die Serie „The Big Bang Theory“ in Dauerschleife läuft und die Hipster-Welle auch den Campus erreicht hat, sind die angeblichen Kellerkinder von früher in der Mitte der Gesellschaft angekommen. In Jena können sich Geeks, Bastler oder Interessierte im „Hackspace Jena“ treffen.

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Ein Herz für Hiwis?

Proteste am Institut für Soziologie

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Zeichnung: Martin Emberger

Damals war’s, in einer der ersten Prüfungswochen des letzten Wintersemesters. Für viele Erstsemesterstudenten der Soziologie stand jene Klausur auf dem Plan, bei der die Durchfallquote, 70 Prozent laut studentischen Tutoren, am höchsten ist: „Einführung in die soziologischen Theorien“.
Unüblich war bei dieser schriftlichen Prüfung des letzten Semesters nicht die Anzahl der Durchgefallenen, sondern die Abwesenheit von Hiwis, die Aufsicht halten sollten. Nur zwei von dreizehn angestellten Tutoren waren vor Ort – Dozenten und andere wissenschaftliche Mitarbeiter mussten übernehmen.

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