Ein Lob dem Kleinvieh

Ein Lob dem Kleinvieh

Den Stura zu verspotten ist leicht, Anlässe gab es in den vergangenen Jahren genug. Doch in den letzten beiden Semestern hat sich das geändert. Ein Kommentar.

Von Bernadette Mittermeier

Über den Stura zu berichten, fühlt sich ungefähr so frustrierend an, wie über die SPD zu schreiben: die gleichen endlosen Debatten, fruchtlosen Reformversuche und enttäuschenden Wahlergebnisse. Als Journalist schreibt man in dieser Situation oft keine Berichte mehr, sondern Todesanzeigen.

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Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil

Kaum ein Stadtteil prägt das Außenbild von Jena so sehr wie Lobeda. Von der Autobahn gut sichtbar, können sich Autofahrer schnell ein Urteil bilden. Meist ein schlechtes. Andere leben seit 50 Jahren in dem Stadtteil, der einst beliebt war, über die Wiedervereinigung stürzte und heute mit Vorurteilen kämpft. Ein Porträt.

Von Tarek Barkouni

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Freiraum ohne Grenzen

Freiraum ohne Grenzen

Der neue Campus auf dem Inselplatz rückt näher. Die Bewohner des Hauses am Inselplatz nehmen den baldigen Auszug mit Galgenhumor und verhökern ihre Einrichtung. Ein Bericht von einer etwas anderen Demonstration.

Von Charlotte Wolff

Der rote Teppich ist ausgerollt, Feuerwerk und Sekt stehen bereit. Gäste sind zahlreich erschienen, bunt und fantasievoll gekleidet tummeln sie sich vor dem Eingang.
Und, es ist kurz nach vier, da kommen die beiden, die Anlass des festlichen Empfanges sind.

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Bastard der Harmonie

Bastard der Harmonie

Wasser in den Topf, Schalter an. Wenn es sprudelt kommt der Beutel in die Tasse, das Wasser darüber. Und damit der Beutel auch nicht leer ist, startet in Andisleben bald die Ernte.

Von Jessica Bürger, Charlotte Wolf

Der Geruch ist überall. Er klebt an den Möbeln, liegt in der Luft und haftet an den Besuchern. Die Pfefferminze riecht unglaublich intensiv und das, obwohl die Felder mehrere Kilometer von dem Hauptgebäude entfernt liegen. Ein flacher, sandfarbener Bau mit dunklen Fluren, direkt am Ortseingang von Andisleben, nahe Erfurt. Hier hat auch Abteilungsleister Norbert Materne sein Büro, klein aber deutlich heller als die Flure und wie alles andere von dem aromatischen Geruch der Pfefferminze erfüllt.

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(Br)exit only?

(Br)exit only?

Am 23. Juni können die Briten über den Verbleib oder Austritt ihres Vereinigten Königreiches in der EU entscheiden. Was würde ein Brexit für Studenten in Jena und ganz Europa bedeuten? Eine Spurensuche.

Von Paula Swade

Stellt euch vor: Ein Wochenende nach London schon ein halbes Jahr vorher zu planen, um auch rechtzeitig das Visum zu beantragen, tausende Euros an Studiengebühren für ein Semester in Großbritannien blechen zu müssen und keine Waren mehr von amazon.co.uk zu bestellen, wenn es sie in Deutschland nicht gibt.

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Astronomisches Sandmännchen

Astronomisches Sandmännchen

Podcasts kommen nach Jahren des Nischenlebens im Mainstream an. Sie müssen nicht unbedingt in einer hippen Altbauwohnung in Berlin Mitte produziert werden. Ein Gespräch mit einem Jenaer Podcaster.

Von Hanna Seidel

Sie sind überall in der Mensa verteilt. Plakate mit zwei Männern in albernen Verkleidungen und Überschriften wie „Fest und Flauschig“ oder „Vegan und Verschmust“. Ein blöder Scherz oder aber nur Werbung für den neuen Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz, die zwar schon seit Jahren im Radio senden, aber nun zu einem bekannten Streamingdienst umziehen. Ein Zeichen dafür, dass Podcasts ihr Nischendasein verlassen.
Was ist daran so spannend? Ein Gespräch mit dem Jenaer Physiker und Podcaster Florian Freistetter über seinen astronomischen Podcast.

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Der unsichtbare Feind

Der unsichtbare Feind

Bei den einen stillschweigend ignoriert, bei den anderen hitzig thematisiert. Das Reaktorunglück in Tschernobyl vor 30 Jahren war eine Katastrophe und politisch höchst explosiv. Die Wolke und damit der Ärger kamen bis nach Thüringen.

Von Jessica Bürger

Die Lichtung ist in das satte Orange der Abendsonne getaucht, die Schatten der Bäume malen ihre Muster auf den Boden und es riecht nach Moos, Erde und Harz. Irgendwo kreischt ein Vogel auf, der Wind fegt frisch durch die Baumwipfel. Vielleicht sah diese Lichtung vor dreißig Jahren ähnlich aus und strahlte diese Ruhe und Harmonie nur eine halbe Stunde von Jenas Innenstadt entfernt aus. Aber eine Sache war anders. Peter Rohr (Name geändert), gebürtiger Jenenser, macht eine ausladende Handbewegung.

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Wirr ist das Fußballvolk

Wirr ist das Fußballvolk

Wenige Tage vor Beginn der Europameisterschaft scheint die Begeisterung um „Die Mannschaft“ verflogen zu sein. Dabei ist sie die beste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten. Ein Kommentar

Von Christoph Renner

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist Weltmeister. Die Stimmung bei ihren Heimspielen ist trotzdem seit Monaten dröge. Im letzten Testspiel vor der EM gegen Ungarn  vergangene Woche herrschte im Stadion Totenstille. Kaum Fangesänge, in langweiligeren Phasen sogar vereinzelte Pfiffe. Bei den beiden deutschen Toren (2:0 Sieg) zuckte man zusammen, als plötzlich in das kollektive Schweigen hinein verboten laut die furchtbare Hymne „Schwarz und Weiß“ von Oli Pocher ertönte.

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