Adventskalender: Türchen #7 ?

Adventskalender: Türchen #7 ?

Schiller would drink it!
Der traditionelle Akrützel-Glühwein

Der Mikrowelle unserer Redaktion sieht man an, dass sie von einem langen und harten Leben gezeichnet ist. Goldbraunes Fett, das sich an der Scheibe in den vergangenen 30 Jahren mühevoll angesammelt hat, verwandelt das Mikrowellenlicht in eine warme Flut von Feuerschein.

Während sich die Kanne einer schon längst schrottreifen Kaffeemaschine langsam vor sich hin dreht wie der Spieß in einer Dönerbude, warten gespannte Äuglein sehnsüchtiger Redakteure auf das magische Pling, das ihnen signalisiert, dass der nächste Liter des edlen Weihnachtsfusels von Aldi fertig ist.

Dabei ist das Redaktionsglühweinrezept nicht zu verwechseln mit billigen Fertiggetränken wieChristkindels Markt-Glühwein, Oma’s Glühwein aus dem Tetrapack oder dem Weihnachtsglühwein aus der Plastikflasche. Denn Akrützelredakteure lassen nicht Maschinen, sondern Herzen arbeiten. Unser Glühwein ist richtiges Herzensblut – nur eben mit Billigzutaten von Aldi.

Und hier das lang ersehnte Akrützel-Glühweinrezept: Man nehme den billigsten Wein von Aldi, den man bekommen kann. In diesem Jahr ist es der Winzerschoppen für 1,49 Euro pro Liter. Im vergangenen Jahr war der Wein nach Erinnerung der Redaktion jedoch deutlich billiger, weswegen auch schon die Idee einer Investition für kommendes Jahr aufkam, wegen Platzmangels aber nicht realisiert werden konnte.

Im nächsten Schritt kauft man genau dreieinhalb Bohnen Kardamom, zwei mittlere Stangen Zimt, eine Orange mit Schale und ein bisschen Vanillearoma. Mit vier Esslöffeln Zucker (bei trockenem Wein kann sich das erhöhen) erhitzt man in einer Kaffekanne alle Zutaten bei höchster Stufe sechs Minuten lang in der Mikrowelle. Dann macht es Pling und fertig ist der traditionelle Akrützelglühwein.

Für das ganz besondere Aroma dieses Getränks bietet es sich an, einen gehörigen Schuss billigen Überseerums von Aldi hinzuzugießen.

Prost Akrützel!

Text und Foto: Julian Hoffmann