Betritt der Besucher den Raum der Ausstellung „Incipit vita nova“ (ein neues Leben beginnt), sieht er zu seiner Rechten die Fotografie eines bedrohlich wirkenden umzäunten Gebäudes, vor welchem eine weiße Pferdeskulptur steht. Es ist das Colosseo Quadrato in Rom, welches eine politische Utopie der 30er Jahre verkörpert und mit der Absicht Mussolinis einhergeht, ein neues Rom zu schaffen.
200. Jubiläum: Die Bedeutung studentischer Verbindungen für die deutsche Geschichte
von Christoph Renner
Die schwarz-weißen Portraits hunderter Alter Herren an den Wänden starren mich an. „Hier drin atmet es Geschichte“, meint ein Burschenschafter. Ich atme eher eine Mischung aus Zigarettenrauch und Bier. Steffen Borger, der Sprecher der Aktiven der Burschenschaft Germania, erzählt mir und fünf Rentnern am Tag der offenen Tür etwas über das Fechten. Er hat zwei große Schmisse im Gesicht und stellt sich als „das Gesicht der Burschenschaft Germania in Jena“ vor.
Veralbert – so kommt man sich in den ersten zehn Minuten vor. Durch übertriebene Mimik, melodramatische Stimmlagen und scheinbar sinnloses Hin-und-Her-Gerenne auf der Bühne. So beginnt die Inszenierung von Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui am Nationaltheater in Weimar. Die Irritation lässt erst langsam nach.