Leserbrief – Ich will nicht gegendert werde

von Johanna Bärhold

Anscheinend ist es in aller Munde – ob beim Stura, dem Akrützel oder den Professoren. Überall kämpfen Studierende, ProfessorInnen und Bürger*innen um das Recht, nicht hinter der männlichen Form zu verschwinden, sondern genannt zu werden.

Auch ich fühle mich diskriminiert. Bin ich anders, bin ich besonders oder bin ich nicht normal? Mich beschleicht ein komisches Gefühl, als sei ich Außenseiter  – allerdings jedes Mal, wenn ich als Frau einen „gegenderten“ Text lese.

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Kurz vor Puppen-Apokalypse

Varieté in der Villa Rosenthal

von Sandra Vogel und Carlotta Ickert

Betritt der Zuschauer die Villa Rosenthal, fällt sein Blick zuerst auf eine psychedelische Drehscheibe. Schwarze, weiße und gelbe Schnörkel bringen den Verstand zum Kreisen. Im Kamin liegt eine blanke Hand, am braunen Transistorradio lehnt ein abgerissenes Bein. Blaue Masken an den Wänden scheinen mit ihren leeren Augen jeden Schritt zu verfolgen.  Beim genauen Hinsehen wird jedoch erkennbar, dass die gruselige Atmosphäre Lücken hat. Die Plastikhand im Kamin ist nicht angekohlt, sondern so sauber, als hätte sie jemand bloß von einer Schaufensterpuppe abgeschraubt.

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Laufende Bilder Jenas Kurzfilmszene

Jenas Kurzfilmszene

von Christoph Worsch

In kleiner und intimer Atmosphäre im Kunsthof oder unter freiem Himmel am Faulloch neben dem Johannistor als Teil des cellu l’art Festivals. Kurzfilmabende haben sich in Jena etabliert. Die Szene ist lebendig und der Trend geht zu immer größeren Veranstaltungen und mehr Eigenproduktionen. Geprägt ist die Jenaer Filmlandschaft von einem offenen Austausch der Beteiligten untereinander und einem interkulturellen Anspruch.

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Frei, gleich, verfassungswidrig

FSU muss Wahlordnung überarbeiten

von Bernadette Mittermeier

Es war als optimale Lösung für alle gedacht: 2009 kam im Senat der Universität die Idee auf, Online-Wahlen einzuführen. Für die Wählerschaft sollte es einfacher werden, ihre Stimme abzugeben. Die Universität wollte die Wahlbeteiligung erhöhen, die zuletzt bei mageren 13 Prozent gelegen hatte. Zudem sollten Kosten gespart werden, pro stimmberechtigter Person mindestens 50 Cent – ein Betrag, der bei so vielen Beteiligten ins Gewicht fällt. Ein Testversuch bei der Wahl der Graduiertenakademie 2010 war ein Erfolg. Als dann jedoch zwei Jahre später die Online-Wahl für alle universitären Gremien eingeführt werden sollte, begannen die Probleme.

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Ein Traum von Ilmenau

Die anstehende Stura-Wahl

von Benjamin Schmidt

IMG_3558-Bearbeitet_wpFoto: Daniel Hofmann

Nach der Stura-Wahl im Juni wird sich das Gremium radikal ändern. Zur Urne drängt es wohl dennoch kaum einen. 10,4 Prozent betrug die Wahlbeteiligung an der FSU im Jahr 2012.
Eine Verbesserung wird von den Wenigsten erwartet. Nach den in Thüringen sonst unerreichten 21,2 Prozent der TU Ilmenau kann man sich nur sehnen.
Dennoch zahlen Wähler wie Nichtwähler Jahr für Jahr 14 Euro an ihre studentischen Vertreter.
Etwa 300.000 Euro im Jahr stehen dadurch zur Verfügung. Wer soll diesen Betrag in Zukunft wofür nutzen?

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Durch den Verstärker

Rock und andere akustische Handarbeit

von Robert Pauli

Rockmusik braucht ihren Platz. Sie wird nicht nachts allein am PC mit Kopfhörern zusammengebastelt. Sie ist laut, sie ist live. Mit echten Bandkollegen und auch echt genervten Nachbarn. Sie braucht ihren Platz – und der ist im Kessel des Saaletals beileibe nicht das reichlichste Gut. Trotzdem gibt es eine Jenaer Rockszene. Und die hat gar keinen Grund, sich so bedeckt zu halten, wie sie es mitunter zu tun scheint.

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Keine Märchen mehr!

Der FSU-Stura verschleppt die Umsetzung von Urabstimmungsbeschlüssen

von Dirk Hertrampf

Es war einmal eine Versammlung von FachschaftsratsvertreterInnen.  Sie fand sich regelmäßig zusammen und besprach Themen, die für Studierende relevant waren. Sie trug kein rotes Käppchen und wurde FSR-Kom genannt. Um eine rechtliche Grundlage zu haben und ein offizielles Organ der Studierendenschaft werden zu können, veranlasste sie eine Urabstimmung. Deren erste Durchführung scheiterte, da nicht die erforderlichen 10 Prozent aller Wahlberechtigten teilnahmen. Beim zweiten Anlauf wurde die notwendige Beteiligung erreicht. 97,6 Prozent der Teilnehmenden stimmten für die Aufnahme der FSR-Kom in die Satzung des Stura. Da Urabstimmungsergebnisse für diesen bindend sind, hätte die  Satzung für die FSR-Kom unverzüglich erweitert werden müssen. Dann hätte es heißen können, Ende gut, alles gut.  Aber Pustekuchen!

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