Politischer Akt

Fotoausstellung sorgt für Streit

von Bernadette Mittermeier

Wann immer Kunst und Politik aufeinandertreffen, kochen die Gefühle hoch. Die letzte Fotoausstellung in der Cafeteria in der Carl-Zeiss-Straße ist ein Musterbeispiel dafür. Vom 13. April bis zum 24. Mai hingen hier Aktporträts des Hobbyfotografen Rainer Koch. Die Bilder zeigten junge Frauen, die dem gängigen Schönheitsideal entsprechen – ein Ärgernis für alle, die auf alternativer Körperformen und Geschlechterkonzepte hinweisen möchten. Darum folgte, kaum hingen die Fotografien ein paar Tage, eine Reaktion: Es wurden Bilder aus dem Internet hinzugefügt, die unter anderem übergewichtige, körperlich behinderte und ältere Menschen zeigen, sowie Personen mit sowohl Brüsten als auch Penis.

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Gastbeitrag zu “Politischer Akt”

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Foto: Rainer Koch

Vom 13. April bis zum 24. Mai präsentierte der Fotoclub UNIFOK in der Cafeteria eine Gastausstellung des Hobbyfotografen Rainer Koch. Die Bilder zeigten Akte und Porträts junger Frauen, die mit erotischen Texten von Nicole Offhaus versehen waren. Eine anonyme Gruppe, die sich selbst als „das Kuratorium“ bezeichnet, hängte Fotografien von übergewichtigen, behinderten, älteren und trans*-sexuellen Menschen dazwischen. Ziel der Aktion war es, gegen gängige Schönheitsnormen und Vorstellungen von Sexualität zu protestieren.

Hier ein Gastbeitrag von Meike Boldt zum Artikel “Politischer Akt” (Seite 16) unserer aktuellen Ausgabe 323. Meike ist Kunststudentin, Performerin erotischer Bühnenshows und setzt sich seit  mehreren Jahren intensiv mit queerfeministischer Kunstkritik auseinander. Wir danken ihr für diesen Artikel.

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Am Ende des Regenbogens

Seit dem 17. Mai 1990 ist Homosexualität keine Krankheit mehr. Das war sie selbstverständlich nie, aber an diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, Homosexualität aus ihrem Katalog diagnostizierbarer Krankheiten.Das Datum des „International Day Against Homophobia“ (IDAHO) an ebenjenem Tag ist also kein Zufall.

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Neue Ausgabe Nr. 322 erschienen

Unsere neue Ausgabe Nr. 322 liegt in frischem Violett ab jetzt aus. Ihr bekommt euer persönliches Exemplar in der Abbe-Mensa, der Philo-Mensa, der FH-Mensa, dem Vegetable, in der C-Z-Str. 3 und dem UHG. Es geht um den Prozess gegen den Weiterlesen

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Bericht über den Jenaer Hackerspace
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Foto: Tarek Barkouni

Nerdbrille, Retrogames, Comics. Spätestens seit die Serie „The Big Bang Theory“ in Dauerschleife läuft und die Hipster-Welle auch den Campus erreicht hat, sind die angeblichen Kellerkinder von früher in der Mitte der Gesellschaft angekommen. In Jena können sich Geeks, Bastler oder Interessierte im „Hackspace Jena“ treffen.

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Ein Herz für Hiwis?

Proteste am Institut für Soziologie

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Zeichnung: Martin Emberger

Damals war’s, in einer der ersten Prüfungswochen des letzten Wintersemesters. Für viele Erstsemesterstudenten der Soziologie stand jene Klausur auf dem Plan, bei der die Durchfallquote, 70 Prozent laut studentischen Tutoren, am höchsten ist: „Einführung in die soziologischen Theorien“.
Unüblich war bei dieser schriftlichen Prüfung des letzten Semesters nicht die Anzahl der Durchgefallenen, sondern die Abwesenheit von Hiwis, die Aufsicht halten sollten. Nur zwei von dreizehn angestellten Tutoren waren vor Ort – Dozenten und andere wissenschaftliche Mitarbeiter mussten übernehmen.

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„Bis es auch der Letzte merkt“

Ein Sprachwissenschaftler über Gendern

Dr. Manfred Consten ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft. Während seines Studiums Ende der 80er Jahre gehörte Gendern zum guten Ton, heute scheint es ihm aus der Mode gekommen. Gerade deswegen freute er sich, Akrützel einige Fragen aus sprachwissenschaftlicher Sicht zu beantworten und damit das Thema wiederzubeleben.

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Zur Sprache gebracht

Eine Auseinandersetzung mit gendersensibler Sprache

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Foto: Sarah Salzmann

Immer häufiger machen Frauen, Transsexuelle und jene,
die sich mit keinem der biologischen Geschlechter identifizieren, von sich reden.
Der „Fußgänger“ wird zugunsten der „zu Fuß Gehenden“ aus der Straßenverkehrsordnung verbannt
und selbst von der Bibel gibt es inzwischen eine „gerechte Ausgabe“.
Gendersensible Sprache rückt langsam, aber stetig in den Fokus der Öffentlichkeit.
Für die einen ist sie schon Pflicht, für die anderen eine Verunstaltung der deutschen Grammatik.
Mit ihrer strikten Umsetzung stehen Stura und Gleichstellungsreferat an der FSU noch immer auf einsamen Posten.

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