Mit dem Prof im Bett frühstücken

Der Einsatz technischer Hilfsmittel an der FSU

Von Dirk Hertrampf, Johanne Bischoff, Marco Fieber



Foto: Foto/Montage: Maximilian Gertler

Kurz nach acht Uhr morgens. Den letzten Tropfen koffeinhaltigen Lebenssaft aus der Kanne in die „Ohne dich ist alles doof“-Tasse gekippt, das T-Shirt zurück in die karierte Pyjamahose gesteckt und dann mit der dampfenden Tasse zurück ins Bett. Dort noch das Kissen aufschütteln, den Laptop auf den Knien ausbalancieren und den Stream auf der Institutsseite öffnen, dann kann es losgehen. Kurz darauf flimmert bereits der Professor über den Bildschirm und füllt wie jeden Dienstag seine elektronische Tafel mit Wolken aus Formeln und Summenzeichen. Matratzenvorlesung statt Matratzensport.

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Student 2.0

Pro: Digital ist besser

Von Marco Fieber



Foto: Katharina Schmidt

Als meine Eltern in den 80ern studierten, gab es an ihrer Uni nur einen Großrechner. Man musste sich lange Zeit vor dem Gebrauch anmelden, um diesen kurzzeitig für Berechnungen nutzen zu dürfen. Waren die angefertigten Lochkarten zur Programmierung des Ungetüms fehlerhaft, konnte man die Wartezeit in den Papierkorb werfen. Solche Zustände kann sich der heutige Student 2.0 nicht mehr vorstellen.

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Studentenferne Orte

Teil 24: Junggesellinnenabschiede in Jena

Von Jan-Henrik Wiebe



Foto: Flickr.com/William Murphy

Schon von weitem hört man sie kreischen, die Schnapsdrosseln und Proseccolerchen auf Junggesellinnen-Abschiedstour. Meist bewegen sie sich vom Paradies- oder Westbahnhof in Richtung Innenstadt, denn wohnhaft sind sie oft im Umland oder in einer der ranzigen Provinznachbarstädte wie Gera oder Apolda.

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„Arbeit als Lebenstätigkeit”

Interview mit einem Professor der Soziologie

Das Gespräch führte Laura Wesseler




Professor Klaus Dörre ist Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie und Mitorganisator der Konferenz „Arbeit neu denken“. Mit Akrützel sprach er über neue Entwicklungen in der Arbeitswelt und die Problematik des heutigen Arbeitsbegriffes.

Foto: Privat

Was hat es mit dem Titel „Arbeit neu denken“ genau auf sich?

Die Debatte über Arbeit wird mit Begriffen geführt, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Es gibt Assoziationen, die vieles, was typisch für die neue Arbeitswelt ist, gar nicht mehr erfassen. Das ist ein Grundgedanke der Konferenz. Und wenn so viele Begriffe nicht mehr zur Realität passen, muss man darüber neu nachdenken – auch um überhaupt wieder gestaltend eingriffsfähig zu werden.

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Mit starkem Willen

Studienalltag mit Handicap

Von Laura Wesseler und Anna Zimmermann




Nach Angaben des statistischen Bundesamtes gilt unter den 25- bis 35-Jährigen jeder 48. als schwerbehindert.

Foto: Katharina schmidt

Marcus Kietzer lacht viel. Er ist Sportstudent, durchtrainiert und sitzt im Rollstuhl. Mittlerweile seit über einem Jahr. Auf einer Skitour mit der Universität verschätzte er sich im Tempo, fuhr direkt auf einen Pfahl zu und konnte nicht mehr ausweichen. Die Folgen waren schwerwiegend: Operation in Salzburg, ein halbes Jahr Klinik in Tübingen. Mittlerweile studiert er wieder, aber unter völlig anderen Bedingungen. Marcus ist querschnittgelähmt, sein ganzes Leben hat sich verändert.

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„Ich zeichne, also denke ich“

Cartoonisten bringen Philosophie aufs Papier

Von Janina Rottmann




Cartoonist Volker Dornemann karikiert Kants Kritik der reinen und der praktischen Vernunft sowie der Urteilskraft am Beispiel von Steinen.

Platon trägt Plateauschuhe. Mit zerzaustem weißem Haar und dickem Wälzer unter dem Arm richtet er seinen verplanten Blick auf den Betrachter. So präsentiert ein Zeichner in der Ausstellung „Das Philosophieprojekt – ,Ich zeichne also denke ich‘“ in der Galerie des Stadtspeichers den antiken Gelehrten. Auch Denker wie Kant oder Nietzsche bleiben nicht verschont. „Gott ist tot“, schnaubt Letzterer auf dem riesigen Zeigefinger des Herrn stehend. „Nein, du bist tot“, hält dieser ihm nüchtern entgegen.

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„Nicht bereit abzudrücken“

Interview mit einem ehemaligen Bausoldaten der DDR

Das Gespräch führte Jan-Henrik Wiebe



Foto: Jan-Henrik Wiebe

Vor 21 Jahren verließ der letzte Bausoldat die Kaserne in Prora. Die DDR-Regierung hatte am 1. März 1990 beschlossen die Bausoldaten-Verordnung von 1964 zu ersetzen. Bausoldaten waren die Wehrdienstverweigerer in der DDR, welche zwar keine Waffen bedienen mussten, aber eine ähnliche Ausbildung wie normale Soldaten bekamen und teilweise auch militärische Gebäude bauen mussten. Zu erkennen waren sie an einem Spaten auf den Schulterklappen ihrer Uniform. Im Jenaer Rathaus zeigt eine Ausstellung mit dem Titel „Briefe von der waffenlosen Front“ seit dem 21.5. Briefe der Spatensoldaten. Noch bis zum 30.6. kann die Ausstellung besucht werden. Akrützel traf den Initiator Andreas Ilse, der früher selbst Bausoldat war. Heute ist er Regionalbetreuer beim Bundesamt für Zivildienst in Thüringen.

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Jährlich grüßt die Tarnliste

Vorwurf der Täuschung geht wieder um: Stura-Wahl rückt näher

Von Johanne Bischoff und Kay Abendroth




Stabheuschrecken sind besonders gut darin, sich im Dickicht zu verstecken. Diese Mimikry scheint sich auch mancher Stura-Anwärter zum Vorbild zu nehmen.

Foto: flickr.com/dracophylla

Was bisher vor allem dem konservativen Lager angelastet wurde, trifft nun auch linke Gruppen. Listennamen, heißt es, machen den politischen Hintergrund nicht kenntlich und führen die wählenden Studenten in die Irre.
An der rechtswissenschaftlichen Fakultät hat der rechtskonservative RCDS zum Angriff gegen die so genannten Tarnlisten geblasen. Konkret geht es um die mit drei Personen besetzte Liste „Jura in den Stura“, die gegen die Liste „RCDS and friends“ antritt. Belma Avcu und Kai Bekos von der erstgenannten Liste gehören der linken Hochschulgruppe SDS an. Bekos ist auch Vorsitzender des Stadtverbandes der Partei Die Linke.

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