„Wir sind hier, wir sind laut…“

Ein Rückblick auf die Jenaer Bildungsstreik-Woche

Einen langen Zwischenstopp machten die demonstrierenden Studenten und Schüler auch vorm Uni-Hauptgebäude.                                                           Foto: Matthias Benkenstein

Ernst-Abbe-Platz, Mittwoch letzter Woche, morgens halb zehn: Die hochschulpolitische Referentin des Sturas Mathilde Schäfer hofft, dass wenigstens 500 Menschen an der Demonstration für eine bessere Bildung an Schulen und Universitäten teilnehmen. So viele hatte sie bei der Polizei angemeldet. Doch dann kam alles anders. Rund 4.500 Demonstranten zogen nach Angaben von Polizei und Ordnungsamt durch Jenas Innenstadt, um ihren Protest lautstark zu äußern.

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Das ist unser Haus

Zwei Studenten berichten von ihren Erfahrungen als Uni-Besetzer

Von Philipp Böhm und Sascha Döring

Klare Distanzierung vom heutigen Bildungssystem. Foto: Sabine Bandemer

Ungewohntes Ambiente in den Fluren der Universität: aufgetürmte Stuhlbarrikaden, Absperrband, ein großes Schild mit der Aufschrift „Willkommen im demokratischen Sektor!“. Leicht übermüdete Studenten sitzen diskutierend im Gang der ersten Etage in der Carl-Zeiss-Straße 3. Aus den Fenstern hängen Transparente: „Besetzt“, „Mit Bachelor ist alles doof!“ und „System error“. Die ersten Studenten, die dienstagmorgens ihre Vorlesungen besuchen wollen, blicken verwundert und fragen sich, was hier geschehen ist.

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Demonstrationsästhetik

Gastkommentar von Dr. Robert Gramsch zum Bildungsstreik

“Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!” Foto: Matthias Benkenstein

Am Morgen des 17. Juni (…) setzen sich in Jena (…) die Demonstrationszüge (…) in Bewegung. Unterwegs werden die Gebäude verhasster politischer Organisationen attackiert oder erstürmt. Papier fliegt aus den Fenstern, Parteiabzeichen werden abgerissen, eine Amtsleiterin fühlt sich bedroht. „Wir mussten uns verbarrikadieren.“ Der Vorsitzende der LDP im Bezirk Gera kritisiert die Vorfälle in Jena: „Durch die Sachbeschädigungen sind die berechtigten Anliegen des Streiks in Misskredit geraten.“

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Genuss und Askese

Die Jenaer Suchtberatung für illegale Drogen „Chamäleon“

Von Theresa Angelis

Foto: Katharina Schmidt

Jeder Mensch hat ein Recht auf Rausch“, sagt Anita Reißmann von der ambulanten Drogenhilfe „Chamäleon“ des DRK. Der Konsum von legalen und/oder illegalen Drogen beinhalte immer die Gefahr, vom Genuss ungewollt in die Sucht zu gelangen.

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Im Westen was Neues

Die Sanierung des Westbahnhofs ist angelaufen

Von Dirk Hertrampf und Sabrina Jaehn

Bonjour tristesse. Foto: Sabine Bandemer

Die gute Nachricht zuerst: Die Instandsetzung des Westbahnhofs hat bereits begonnen. Die schlechte: Bisher hat es kaum jemand gemerkt. Und das, obwohl sich in der letzten Zeit schon einiges getan hat am – rein nach dem Fahrgastaufkommen gerechnet – zweitgrößten Bahnhof Thüringens. Graffiti sind entfernt und die Bahnsteigüberdachung ist saniert worden, es wurde gemalert und die Bahnhofshalle erhielt neue Türen.

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Die ungeschminkte DDR

Fotoausstellung zeigte „Bewegung von Ost nach OstWest“

Von Isabella Weigand

DDR-Wirklichkeit, wie sie der Rest der Welt nicht kannte. Foto: Harald Hauswald

„Blumen waren immer ausverkauft. Obst war immer ausverkauft. Wir waren recht arm“, bemerkt die achtzigjährige Rentnerin, als sie am Nachmittag bei einem Bummel durch die Goethe-Galerie die ausgestellten Fotografien von Harald Hauswald betrachtet. Wie Helga Hempel blieben noch viele weitere Menschen zwischen dem 8. und 20. Juni vor den Bildern der Ausstellung „Bewegung von Ost nach OstWest“ für einen kurzen Moment stehen und erinnerten sich an den ungewöhnlichen Alltag in der DDR. Die jüngeren Generationen erlebten mit diesen Schwarz-Weiß-Fotos indes einen ganz neuen Eindruck von „Omas Zeiten“: Eine wildtanzende Meute – die Männer vereinzelt mit Irokesenfrisur, knallengen Jeans und Lederjacke ausgestattet – auf einem Punkkonzert in einem Berliner Hinterhof ist wohl sonst nur aus der BRD bekannt.

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Der Stura informiert: Wahlhelfer gesucht

Foto: Akrützel-Archiv

Am 2. Juli wird direkt nach der Stura-Wahl mit der Auszählung der Stimmzettel begonnen. Hierfür suchen wir noch Wahlhelfer, die uns dabei unterstützen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Jeder Wahlhelfer wird mit kostenloser Pizza versorgt.
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